Der Umzug ins neue Rathaus beginnt

Ratingen. Bauarbeiten an der Minoritenstraße ziehen sich noch einige Monate hin – Eröffnungsfeier nach der endgültigen Fertigstellung. Der Generalunternehmer Köster-Bau hat, wie Anfang April vereinbart, den Neubau des Rathauses am 31. Mai an die Stadt Ratingen übergeben. Somit kann nun die Rückkehr der Verwaltung ins Herz der Stadt beginnen. Der Umzug in die neuen Büroräume findet in mehreren Etappen bis zu den Sommerferien statt. Die Sanierung des Westflügels konnte wegen unerwarteter Probleme mit der Altsubstanz noch nicht abgeschlossen werden. Der Ratssaal und das Bürgerbüro können daher erst im Herbst eröffnet werden. Das Bürgerbüro bleibt bis dahin im Medienzentrum. Auch die Tiefgarage kann voraussichtlich erst nach den Sommerferien in Betrieb gehen. Ende August ist auch mit dem Abschluss der Pflasterarbeiten auf der Minoritenstraße zu rechnen.

Der erste Umzug ist bereits in dieser Woche. Der Verwaltungsvorstand sowie die Mitarbeiter des Bürgermeisterbüros packen zurzeit ihre Akten zusammen, damit sie am Freitag, 7. Juni, vom Eutelisplatz zur Minoritenstraße transportiert werden können. Diese Reihenfolge hat einen einfachen Grund. „Wir wollen die erste Etage des Provisoriums am Eutelisplatz 3 so schnell wie möglich räumen, damit dort ohne jede Verzögerung der Umbau zu einer Groß-Kita beginnen kann“, sagt Bürgermeister Klaus Pesch. „Bei der Schaffung zusätzlicher Kita-Plätze ist größtmögliche Eile geboten.“ Die Arbeiten starten bereits in der Woche darauf.

Nach Pfingsten beziehen nach und nach die Ratsfraktionen ihre neuen Büros im Rathaus. Am 19. Juni folgt die Stadtkasse, am 26. Juni sind das Sozialamt und das Kreis-Service-Center an der Reihe, und das Amt für Finanzwirtschaft beschließt diese erste Umzugsrunde am 2. Juli. Die Stadtverwaltung wird jeden einzelnen Umzug gesondert ankündigen und eine jederzeit aktuelle Übersicht über die Verwaltungsstandorte auf die städtische Homepage www.ratingen.de stellen.

Bürgermeister Klaus Pesch bittet die Ratinger Bürger um Verständnis, dass der Bezug des neuen Rathauses so „geschäftsmäßig“ und ohne Eröffnungsveranstaltung beginnt: „Natürlich wird es einen Tag der offenen Tür geben, an dem wir den Bürgern ihr neues Rathaus feierlich übergeben werden. Aber wir wollten ihnen keine halbe Baustelle präsentieren. Daher haben wir uns entschlossen, bis zur Eröffnung des Ratssaals zu warten. Denn dort werden die Vertreter der Bürgerschaft künftig ihre Beschlüsse zum Wohle der Stadt fassen.“

Natürlich können sich die Bürger ihr neues Rathaus ab nächste Woche jederzeit zu den normalen Öffnungszeiten ansehen. Allerdings kann das Gebäude bis Ende Juni nur durch den Seiteneingang in der Klostergasse betreten werden. Der Haupteingang bleibt wegen der Pflasterarbeiten so lange noch geschlossen. Da sich der ursprüngliche Plan, eine soziale Einrichtung mit dem Kantinenbetrieb im Rahmen eines Projektes zu beauftragen, gescheitert war, sucht die Stadt nun einen privaten Betreiber. An den Außenanlagen wird auch noch gearbeitet. Die Gestaltung des Klosterhofs ist schon weit fortgeschritten, während mit der Herrichtung des Rathausparks zum Trinsenturm hin erst begonnen werden kann, wenn das Gebäude fertig ist und die Firma Köster ihre Baustellenlogistik hinter dem Rathaus abbauen kann.

Es war ein langer Weg bis zur Fertigstellung des neuen Rathauses. Schon die erste Planung und die politische Beschlussfassung zogen sich über mehrere Jahre, bevor der Rat endgültig entschied, den architektonisch markanten Ratstrakt zu sanieren und das Hauptgebäude neu zu bauen. Anfang 2014 begann der Abriss, und auch danach gab es viele Probleme. Ein Verfahren um Fördermittel des Landes hielt das Projekt um einige Monate auf, die Suche nach einem Generalunternehmer zog sich ebenfalls lange hin, weil wegen der boomenden Baukonjunktur kaum Angebote eingingen. Schließlich verlief auch die Bauphase nicht genau nach Plan. Probleme mit Altlasten, einem unerwartet hohen Grundwasserstand und der maroden Substanz des Altbaus hielten das Vorhaben auf.

„Insofern überwiegt bei mir die Erleichterung, dass sich das Ende abzeichnet“, sagt Bürgermeister Klaus Pesch. „Erst allmählich wird sich die Freude durchsetzen, dass wir hier ein wirklich schönes und funktionales Rathaus bekommen haben – wie ich finde, die richtige Mischung zwischen repräsentativ und kostenbewusst.“ Denn das ist immerhin eine gute Nachricht: Das Projekt ist zwar am Ende etwas teurer geworden als geplant. Angesichts der Umstände hält sich die Kostensteigerung aber sehr in Grenzen und liegt im Rahmen der allgemeinen Baupreisentwicklung.

Am Freitag nur Notdienst im Sozialamt

Ratingen. Wegen dringender Vorbereitungsarbeiten für den bevorstehenden Umzug in das neue Rathaus ist das Sozialamt am Eutelisplatz am Freitag, 7. Juni, für den Publikumsverkehr geschlossen. Ein Notdienst ist jedoch eingerichtet, so dass dringende Anliegen bearbeitet werden können. Der Umzug selbst erfolgt dann am 26. Juni. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt das Sozialamt weiterhin am Eutelisplatz 1-3, danach ist es im neuen Rathausgebäude an der Minoritenstraße zu finden.