Ratingen Homberg ist mit der Geduld am Ende

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Hermann Pöhling, bekommt den Unmut seiner MitbürgerInnen über das tägliche Verkehrschaos hautnah mit. Bei vielen Nachbarn bestehe der Eindruck, dass die Brisanz der Verkehrsverhältnisse auf der L422 nicht die notwendige Wahrnehmung bei Stadt und Land finde. Der Verkehr sei ständig am Limit (oder darüber) und dies seit Jahrzehnten. Trotzdem würden Umleitungen bei Autobahnsperrungen etc. über Homberg geführt, Bauarbeiten auf der Landstraße mehr als zögerlich beendet und Optimierungsaktivitäten um Jahre verschoben.

Pöhling geht davon aus, dass die Auswirkungen der nur abschnittsweisen A44-Freigabe auf den Stadtteil unterschätzt wurden. So hieß es noch in der Verwaltungsvorlage 16/2015: „Durch die zeitversetzte Freigabe der beiden Teilabschnitte der A44 werden bis zur endgültigen Herstellung der A44 keine Verlagerungen im überregionalen Verkehr erwartet. Es ist davon auszugehen, dass die bisherigen Verkehre in Ost-West Richtung auf der neuen A44 gebündelt werden.“ Weiter war zu lesen: „Ansonsten sind auf Grund der teilweisen Freigabe der A44 keine Verkehrszunahmen auf der L422 im Bereich Homberg zu erwarten, die eine Begründung liefern könnten, weshalb der Landesbetrieb eine Überplanung der bestehenden Signalanlagen übernehmen müsste.“

Der Landesbetrieb Straßen NRW, Bauherr für den östlichen Teilabschnitt der A44, erwartete offenbar nur eine Verlagerung des bisherigen Verkehrs von der L422 auf die A44 mit allenfalls geringfügigen Verkehrszunahmen für Homberg – doch weit gefehlt! Die Hoffnungen im Stadtteil konzentrieren sich jetzt auf 2019, wenn für die 5 Lichtsignalanlagen an der L422 in Homberg zwischen Dorfstraße und Zehnthofweg eine neue Signalplanung entwickelt und hoffentlich realisiert wird – wie vom Rat schon im Februar 2015 beauftragt. Wenn sie nicht den erhofften Erfolg bringt, bleibt das Chaos vermutlich erhalten, mindestens bis zur Freigabe des westlichen Teilabschnitts der A44 – die wird für 2022 erwartet.