Neuer Wohnraum in Ratingen

Die Stadt Ratingen darf sich in nicht all zu ferner Zukunft über neuen Wohnraum in zentraler Lage freuen – ganz konkret auf der Bechemer Straße 64. Die Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord eG plant hier in Zusammenarbeit mit Hartmann Architekten und in enger Abstimmung mit der Stadt Ratingen eines der größten Wohnungsbauvorhaben der letzten Jahre. Auf der  Pressekonferenz im Restaurant der Dumeklemmer Stadthalle präsentierten der Vorstandvorsitzende Juan-Carlos Pulido, Architekt Holger P. Hartmann, Bürgermeister Klaus Pesch und Baudezernent Jochen Kral die neuen Pläne im Detail.

Das Projekt trägt den Namen ‚Bechemer Carré – Neues Wohnen am Stadtgarten’ und richtet sich mit seinem zukunftsfähigen Konzept an unterschiedliche Zielgruppen. Dazu gehören junge Familien mit ein bis zwei Kindern, mobile Singles, die zwischen den umliegenden Städten und Ratingen pendeln und Senioren oder kinderlose Paare, die in Zweipersonenhaushalten leben. „Es ist uns als Genossenschaft besonders wichtig, Wohnraum zu schaffen, der nicht nur ein Klientel bedient, sondern Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Lebenssituationen zusammenzubringt“, erklärt Pulido. Das Gebäude wird seinen zukünftigen Bewohnern 46 Wohneinheiten mit einer Wohnfläche von ca. 3.560 m², bieten. Die Größe variiert dabei zwischen 50 m² und 120 m², je nachdem ob es sich um eine kleine Single-Wohnung im Erdgeschoss oder beispielsweise um eines der vier jeweils zweigeschossigen Stadthäusern handelt, die in den Baukörper integriert sind. Die Ausstattung der Wohnungen wird wertig sein und mit einer voraussichtlichen Kaltmiete zwischen 10,50 und 11,50 € pro m² deutlich unter Ratinger Spitzensätzen liegen. Zudem profitieren zukünftige Bewohner vom genossenschaftlichen Grundsatz Mieten langfristig stabil zu halten. „Die Miete wird von Jahr zu Jahr sogar attraktiver, betrachtet man die Mietpreissteigerungen im Umfeld. Gerade durch die Zusammenarbeit mit Essen-Nord können wir Menschen nachhaltigen und beständigen Lebensraum bieten. Das war eines unserer Ziele“, unterstreicht Kral. Zu allen Wohneinheiten gehören PKW-Stellplätze in der selben Anzahl, die dem gedrängten urbanen Umfeld entsprechend, intelligent in einer Tiefgarage realisiert werden.

Doch nicht nur das Konzept überzeugt, sondern auch optisch ist der viergeschossige Neubau ein „echter Hingucker“, da sind sich alle Beteiligten einig. Ein besonderes gestalterisches Element an der Fassade sind die vorgesehen Loggien. „Diese werden in lockerer Reihenfolge spielerisch platziert und fungieren gleichzeitig als Balkone für die darüberliegenden Wohnungen“, erläutert Hartmann. Eine helle Fassade aus Klinkerriemchen mit einer horizontalen Bänderung verleihen dem Gebäude Dynamik und Modernität, greifen aber auch Elemente des benachbarten Baudenkmals auf. Zu diesem schafft auch der helle und freundlich durchgrünte Innenhof einen direkten Bezug.

Für Bürgermeister Pesch entwickelt sich das gesamte Projekt zu einem Glücksfall: „Dieses Grundstück war in Ratingen lange Zeit ein Problemkind, für das keine gelungene Lösung gefunden werden konnte. Mit dem Zutritt der WG Essen-Nord entwickelt es sich zu einer Glücksgeschichte, denn nun haben wir nicht nur ein Wohnobjekt, sondern zugleich eine städtebauliche Lösung, die sich perfekt zwischen Stadthalle und Innenstadt eingliedert.“

Im Zuge der Antragsverfahren gelang den beteiligten Akteuren noch ein weiterer Schachzug. Genossenschaft und Stadt tauschten einige Flächen des brachliegenden Baugrundstücks. Durch die der Stadt zugesprochenen und an den bestehenden Stadtgarten angrenzenden Flächen kann eben jener erweitert werden und den Mehrwert für die Anwohner und Anlieger weiter steigern. Bereits im Frühjahr 2019 beginnt die Erschließung des Grundstücks von der Bechemer Straße aus. Der vorliegende Wildwuchs wie auch die Bestandsbebauung werden zurückgebaut und bei planmäßiger Umsetzung kann das „Bechemer Carré“ bereits im Winter 2020/Frühjahr 2021 seine ersten Bewohner begrüßen.