Weiterhin zu viele Nachtflüge am Flughafen Düsseldorf

Der Flughafen Düsseldorf betont in seiner aktuellen Pressemitteilung, dass die Nachtflüge um 21 Prozent gesunken seien. Das ist zwar richtig, bezieht sich aber auf eine vollkommen inakzeptable Situation der Vorjahre 2017 und 2018, in der aus vielerlei Gründen am Flughafen Düsseldorf ein ziemliches Verspätungs-Chaos herrschte. Die Vermeidung des Chaos wird offensichtlich schon als großer Erfolg gefeiert.

Vergleicht man die Zahlen z.B. mit dem September des Jahres 2013, so liegt die aktuelle Zahl nahezu doppelt so hoch. Damals wurden nur 106 Nachtlandungen nach 23 Uhr gezählt, und das war schon der zweithöchste Monatswert des Jahres 2013.

Die Bürger gegen Fluglärm machen aber darüber hinaus darauf aufmerksam, dass die gesetzlich geschütze Nacht um 22 Uhr beginnt. Vergleicht man also die „wirklichen“ Nachtflüge, so wurden 1.203 Flüge registriert, das sind nur 3% weniger als im Vorjahresmonat, und über 40 Starts und Landungen pro Nacht, auch hier fast ausschließlich Landungen. Erlaubt sind lediglich 33 „planbare“ Landungen. Planbar heißt hier, dass diese nach dem Flugplan nach 22 Uhr landen sollen. Es kommen hier also eine Menge verspätete Flüge hinzu, die laut Flugplan vor 22 Uhr landen sollten, für die aber bis 23:30 Uhr und für bestimmte Fluggesellschaften bis 24 Uhr keinerlei Verspätungsgrenzen bestehen. Für die Anwohner under der dem Landeanflug bedeutet es, dass die Stunde 22-23 Uhr (wohlgemerkt: eine Nachtstunde!) die lauteste Stunde des gesamten Tages ist, weil in keiner anderen Stunde so viele Flugzeuge landen.

Christoph Lange, 1. Vorsitzender der Bürger gegen Fluglärm: „Es ist ein Skandal, dass die Nachtstunde seit Jahren so hoch belastet ist und die Anwohner von ihrem wohlverdienten Schlaf abhält. Die gesundheitlichen Folgen sind inzwischen eindeutig nachgewiesen, aber die Landesregierung verweigert nach wie vor jeden Ansatz, die Situation nachhaltig zu verbessern.“