Wieder Großeinsatz wegen Verdachts der CO-Vergiftung

Ratingen. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage wurde heute Mittag (3. Dezember) die Feuerwehr Ratingen zum Schulzentrum West alarmiert. Wie bereits am vergangenen Donnerstag klagten mehrere Schülerinnen und Schüler über Unwohlsein nach dem Transport mit einem Schulbus. Bei den Untersuchungen durch den Rettungsdienst wurden auch dieses Mal bei einer größeren Anzahl von Kindern Vergiftungserscheinungen durch Kohlenmonoxid (CO) festgestellt. Bei 24 Kindern waren CO-Werte im Blut nachweisbar und es zeigten sich körperliche Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen. Aus Sicherheitsgründen ließ der Notarzt zehn der jungen Patienten daher in die Druckkammerabteilung des Universitätsklinikum Düsseldorf einliefern. Das Atemgift Kohlenmonoxid lässt sich unter Druck aus dem Blut lösen und kann dann abgeatmet werden. Weitere 14 Kinder wurden in die Kinderklinik in Düsseldorf-Kaiserswerth transportiert. Bei keinem der Kinder besteht Lebensgefahr. Alle anderen untersuchten Kinder wurden über die Schule der Obhut ihrer Eltern übergeben. Der Rettungsdiensteinsatz ist mittlerweile abgeschlossen.

Die Schulverwaltung hatte auf der Grundlage des Fahrplans des sichergestellten Busses auch alle anderen Schulen informiert, soweit diese Schülertransporte z.B. zu Schwimmbädern durchgeführt hatten. So sollte sichergestellt werden, dass alle möglicherweise betroffenen Kinder einem Arzt vorgestellt werden konnten. Glücklicherweise wurden bis zum frühen Nachmittag von dort aus keine weiteren Fälle gemeldet.

Bei dem betroffenen Bus handelt es sich nicht um das gleiche Fahrzeug wie in der vergangenen Woche. Die Ursache für die erneute Kohlenmonoxidvergiftung wird derzeit noch von der Polizei ermittelt. „Wir sind mehr als beunruhigt wegen dieses erneuten Vorfalls und hoffen sehr, dass die Kinder bald wieder wohlauf sind“, so Schuldezernent Rolf Steuwe. „Als Schulträger bedauern wir sehr, dass es in dem von der Stadt beauftragten Schülerspezialverkehr zu diesen CO-Vergiftungen gekommen ist, und wir möchten uns bei den betroffenen Schülerinnen und Schülern dafür entschuldigen. Gleichzeitig hoffen wir, zusammen mit der Polizei so schnell wie möglich zur Ermittlung der Ursachen zu kommen, damit alle Schülerinnen und Schüler wieder mit Vertrauen den Schulbusverkehr nutzen können.“

Bis die Ursache für die CO-Vergiftung durch den Bustransport geklärt ist, wird der Schülerspezialverkehr zwischen der Käthe-Kollwitz-Realschule in Ratingen West und der Dependance in Lintorf auf Veranlassung durch die Schulleitung vorerst eingestellt. „Bisher hat das beauftragte Busunternehmen die Schülerinnen und Schüler stets sicher ans Ziel gebracht. Umso fassungsloser sind wir, dass sich ein solcher Vorfall jetzt sogar ein zweites Mal ereignet. Natürlich werden wir die Ermittlungsergebnisse der Polizei abwarten. Wir erwarten aber, dass das Busunternehmen von sich aus die technische Sicherheit aller Busse noch einmal überprüft und umfassend bei der Aufklärung der Vorfälle mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeitet“, forderte Steuwe. „Auf dem Weg zwischen kooperierenden Schulstandorten und zu den Sportstätten müssen Eltern sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder sicher und wohlbehalten ankommen.“