WO•GE•RA, die „gelebte“ Mietpreisbremse für die Mieter der Genossenschaft

Am 25. Juni 2019 erfolgten anlässlich der Vertreterversammlung die satzungsgemäßen Beschlussfassungen zum Jahresabschluss 2018 und zur Gewinnverteilung. Der Vorstand der WO•GE•RA (Herr Volkmar Schnutenhaus, Herr Dr. Hubertus Brauer und Herr Rüdiger Matyssek) konnte erneut über ein erfolgreiches Geschäftsjahr Bericht erstatten.

Foto: WO•GE•RA

Mit lediglich 90 Wohnungswechseln im Geschäftsjahr 2018 lag die Fluktuationskennziffer auf einem historischen Tiefpunkt. Anschlussvermietungen konnten in allen Fällen kurzfristig aus dem Kreis der wohnungssuchenden Mitglieder generiert werden. Das positive Jahresergebnis ermöglichte wiederum die Ausschüttung einer 4 %igen Dividende an die Mitglieder der Genossenschaft.

In seinen Ausführungen zum Lagebericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2018 berichtete Herr Schnutenhaus über das Schwerpunktthema „Wohnungsnot in Deutschland / bezahlbarer Wohnraum“. In Teilen der Bundesrepublik, insbesondere in den stark nachgefragten Großstädten sowie den attraktiven, wachsenden Schwarmstädten, deckt der vorhandene Bestand an bezahlbarem Wohnraum bei weitem nicht mehr die Nachfrage der Wohnungssuchenden. Dies gilt in Teilbereichen auch für die Stadt Ratingen. Die von einigen Gruppierungen geforderten Maßnahmen zur weiteren Regulierung des Wohnungsmarktes durch Enteignungen, Mietpreisbremse sowie neuerdings zudem auch noch den „Mietendeckel“ für mehrere Jahre werden nach Darstellung von Herrn Schnutenhaus zu keiner Entspannung am Wohnungsmarkt führen. „Durch diese Regularien wird keine einzige neue bezahlbare Wohnung entstehen“. Zur Lösung der Wohnungskrise bedarf es des Neubaus von bezahlbaren Wohnungen durch Wohnungsgenossenschaften und anderen Wohnungsunternehmen, die sich auch dem Gemeinwohl gegenüber verpflichtet fühlen und auch so agieren. Voraussetzung dafür ist aber auch, dass der Anstieg der Baukosten durch immer neue Bauvorschriften und Anforderungen gebremst wird. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Bauwerkskosten um mehr als 60 % erhöht und führen dazu, dass Neubaumaßnahmen kaum noch unter 11,00 € Miete je qm Wohnfläche monatlich vermietet werden können.

Für den eigenen Wohnungsbestand benötigt die WO•GE•RA keine gesetzlichen Vorgaben zu einer Mietpreisbremse. Mit einer Durchschnittsmiete von 5,68 € je qm Wohnfläche monatlich ist die WO•GE•RA aus der Rechtsform des Unternehmens und dem Selbstverständnis einer angemessenen Mietenpolitik ein Stück „gelebte“ Mietpreisbremse für die Menschen in Ratingen.

In den nächsten Jahren will die Genossenschaft verstärkt in den Neubau investieren. Kurzfristig steht dabei als erstes der Neubau für die „Ratinger Tafel“ auf den Grundstücksflächen Am Stadion (im Bereich der Fußgängerbrücke) an. Mit der Bauerstellung soll noch im Herbst 2019 begonnen werden.

Als weitere Maßnahme steht das Bauvorhaben Hans-Böckler-Straße / Gartenstraße in den Startlöchern. Nach abschließender Klärung der baurechtlichen Belange sollen hier voraussichtlich 38 bezahlbare Mieteinheiten von der Appartement-Wohnung bis zur großzügigen 4-Raum-Wohnung entstehen.

Zwei weitere größere Projekte in Ratingen-Tiefenbroich sowie in Ratingen-Süd werden derzeit gemeinsam mit dem Planungsamt der Stadt Ratingen entwickelt und sollen zeitnah realisiert werden. Auch hier ist Zielsetzung vorgegeben, bezahlbaren Wohnraum zu errichten.