CDU-Fraktion möchte historische Papiermühle sichern

„Wir möchten, dass die historische Papiermühle am Hauser Ring/Angerbach für eine öffentliche Nutzung erhalten und saniert wird“, erklärt CDU-Fraktionschef Ewald Vielhaus. „Das Industriedenkmal ist eines der letzten in der Substanz gut erhaltenen in Ratingen.“

Foto: Gerold Fahr

In dem entsprechenden Antrag bittet die CDU-Fraktion die Stadtverwaltung darum, die Papiermühle mit einem Außengeländeanteil und der Erschließung bei einer städtebaulichen Neuordnung des Geländes im städtischen Eigentum zu sichern.

Bereits im Mai 2013 hatte der Stadtrat auf Antrag der CDU-Fraktion eine Vorkaufsrechtssatzung für das Areal beschlossen. Die Papiermühle aus dem Jahr 1850 gehörte den Grafen von Spee und befindet sich am Dreieck Hauser-Ring/Blyth-Valley-Ring/Angerbach. Sie gilt als eine der letzten erhaltenen Industriedenkmälern der Stadt. Die Substanz des gut erhaltenen Hauptgebäudes steht inzwischen unter Denkmalschutz.

„Im besonders tragfähigen 1. Obergeschoss könnte das Stadtarchiv, das derzeit beengt in der Anne-Frank-Schule untergebracht ist, eine passende Heimat finden und für die Öffentlichkeit stärker in den Fokus rücken“, beschreibt CDU-Fraktionsvize Gerold Fahr. Im Erdgeschoss könnte eine öffentliche oder wirtschaftliche Nutzung stattfinden.

„Wir haben sich noch viel dringlichere Projekte in der Stadt, so auch der Sanierung und Neubelebung des denkmalgeschützten Ostbahnhofes; deshalb ist es aktuell nicht erforderlich, die Verwendung zu konkretisieren“, so Gerold Fahr weiter. „Uns ist aber besonders wichtig, die Papiermühle mit einem angemessenen Außengeländeanteil im Eigentum der Stadt Ratingen verblieben wissen, um es als zukünftigen Baustein frühindustriellen Kulturerbes entlang der „Angertaler Schleife“ zu sichern.“

Ein weiterer Aspekt kommt nämlich hinzu: „Durch das neue Freizeitgelände „Blauer See“ und INTEK-Projekt entlang der Anger entsteht in den kommenden Jahren auch ein hervorragendes Wegenetz, die sogenannte „Angertaler Schleife“, ergänzt Ewald Vielhaus. „Hier bietet sich eine Kombination von Natur und Ratinger Industriekulturgeschichte.“

Diese Wege zeigen auch die frühindustrielle Entwicklung Ratingens auf mit Cromford, Auermühle, Bagel und führen im Westen bis zur ehemaligen Spee’schen Papierfabrik am Hauser Ring Angerbach. Am westlichen Ende soll der neue Weg „Alte Mühle“ entstehen.