Nachhaltiger Neujahrsempfang

Ratingen. Im Zeichen der Nachhaltigkeit stand der Neujahrsempfang der Stadt Ratingen in der Stadthalle. Rund 450 Gäste aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Verwaltung waren der Einladung von Bürgermeister Klaus Pesch gefolgt. Dieses repräsentative Ereignis zu Jahresbeginn bildete den perfekten Rahmen, um einem wichtigen Thema die notwendige Aufmerksamkeit zu verschaffen. Im November 2019 hatte der Rat der Stadt beschlossen, ein Netzwerk für nachhaltige Entwicklung zu knüpfen, dem jede interessierte Ratinger Person oder Organisation beitreten kann. Der Neujahrsempfang bildete nun den symbolischen Auftakt für diesen Prozess. Auf der Bühne unterzeichneten Bürgermeister Pesch, Umweltdezernent Martin Gentzsch und Julia Merkelbach vom Verein Ratingen.nachhaltig e.V. als Erste die zehn Punkte umfassende „Ratinger Erklärung für nachhaltige Entwicklung“. Viele andere schlossen sich später an.

Die Stadtspitze, die Vorsitzenden des Vereins Ratingen.nachhaltig und das Prinzenpaar als symbolische Vertreter der Stadtgesellschaft gaben zum Schluss der Veranstaltung ein eindrucksvolles Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ab.

In seiner Rede zeigte Bürgermeister Klaus Pesch auf, wie viele Bereiche unseres täglichen Lebens vom Gedanken der Nachhaltigkeit berührt werden. Dazu gehören Klimaschutz ebenso wie Müllvermeidung und fairer Handel, aber auch soziale Gerechtigkeit und gute Bildung. Anhand konkreter Beispiele zeigte Pesch auf, wo die Stadt Ratingen im Sinne der Nachhaltigkeit bereits aktiv ist, angefangen bei der Energieeinsparung über die Grünpflege bis zum Bau von Kindergärten und Schulen. Hier hat die Stadt eine eindrucksvolle Bilanz vorzuweisen und noch eine Menge vor.

Doch auch auf vielen anderen Ebenen des Lebens in Ratingen steht Nachhaltigkeit hoch im Kurs. Wie groß das ehrenamtliche Engagement auf diesem Gebiet ist, zeigte sehr eindrucksvoll der Film „Gemeinsam für ein nachhaltiges Ratingen“, der auf dem Neujahrsempfang Premiere hatte. Nun ist er über die Homepage der Stadt zu sehen (www.ratingen.de). Interessante Erläuterungen zum Netzwerk Nachhaltigkeit gaben Umweltdezernent Martin Gentzsch und Julia Merkelbach im Interview mit Moderator Christian Pannes. Die Mitglieder der städtischen Projektgruppe und der Verein hatten im kleinen Saal einen interessanten Info-Bereich eingerichtet, der von den Gästen nach dem offiziellen Programm rege angesteuert wurde.

Unterhaltung und Kunstgenuss kamen an diesem Abend aber auch nicht zu kurz. Die Bühne gehörte jungen Künstlern, schließlich ist gerade das Jugendkulturjahr 2020 eingeläutet worden. Der letztjährige Trimborn-Preisträger Philippe Gang beeindruckte mit Chopins Ballade Nr.1, Opus 23 in g-Moll, „Friday and the Fool“ präsentierten frische Pop-Perlen aus eigener Feder, und die eine Gruppe der Tanzschule am Wall gab eine Videoclip-Dancing-Performance.

Wie sehr das Thema Nachhaltigkeit die Mitte der Gesellschaft erreicht hat, zeigte sich zum Abschluss des Programms beim Auftritt des Prinzenpaares. Bernd I. (Conrad) und Claudia II. (Clemens) sowie Schirmherr Felix Kels überraschten die Gäste mit sehr persönlichen Erklärungen. Bernd Conrad erinnerte sich an seine Jugend, als er seinen Globus, wenn er bei Unfällen Sprünge bekam, immer wieder mit Tesafilm repariert habe. Daran fühle er sich heute erinnert. „Wir haben nur diese eine Welt. Wir alle sind aufgerufen, sie zu bewahren“, sagte er. Am Ende entrollten Bürgermeister, Tollitäten und Vereinsvertreter ein Banner mit der Aufschrift „Gemeinsam für ein nachhaltiges Ratingen“.

Hintergrund: Das vordringliche Anliegen des Ratinger Netzwerks für Nachhaltigkeit besteht darin, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in der Welt, welche die Vereinten Nationen im Jahr 2015 unter dem programmatischen Titel „Agenda 2030“ festgelegt haben, bekannt zu machen und zu befolgen. Diese Ziele sind inzwischen als die 17 SDGs in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Die Abkürzung steht für den englischen Begriff für nachhaltige Entwicklungsziele, Sustainable Development Goals. Bürgermeister Klaus Pesch wirbt darum, sich dem Netzwerk anzuschließen: „Jeder Einzelne überall auf der Welt kann schon in seinem Alltag dazu beitragen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, auch in Ratingen. Noch besser ist es, wenn sich viele Menschen zusammentun.“