Unterlagen zu Flughafenerweiterung und Felderhof werden ausgelegt

Ratingen. Auch in der Corona-Krise setzt das NRW-Verkehrsministerium das Planfeststellungsverfahren zur beantragten Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf fort. Ab Montag, 4. Mai, werden in mehreren Städten, darunter in Ratingen, neue Gutachten des Flughafens zu seinem Antrag öffentlich ausgelegt. Unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die Unterlagen einzusehen und ggfs. Einwendungen einzureichen. Die Stadt Ratingen bleibt bei ihrer ablehnenden Haltung zur geplanten Kapazitätserweiterung.

Flughafen Düsseldorf

„Diese Offenlage in dieser Zeit mutet wie absurdes Theater an“, sagt Bürgermeister Klaus Pesch. „Wenn man sieht, wie die Corona-Krise den Luftverkehr fast vollständig lahmlegt, ist es unvorstellbar, dass die beantragten Kapazitäten jemals in absehbarer Zeit benötigt werden. Denn auch wenn die Einschränkungen gelockert und irgendwann einmal ganz aufgehoben werden, wird die Branche noch viele Jahre brauchen, um auch nur in die Nähe der Fluggastzahlen von vor der Krise zu gelangen. Möglicherweise ändert sich das Verhalten von Menschen und Unternehmen so grundlegend, dass der Flugverkehr insgesamt zurückgeht. Wir als Stadt sind nach wie vor strikt gegen die Kapazitätserweiterung, gleichwohl aber verpflichtet, die Offenlage durchzuführen.“

Der Flughafen Düsseldorf hat im Jahr 2015 eine massive Erweiterung seiner Flugbewegungen um rund 18 Prozent beantragt. Ein Jahr später, nach der ersten öffentlichen Beteiligung, wurden mehr als 40.000 Einwendungen gegen das Vorhaben eingereicht, die fortan im Verkehrsministerium bearbeitet werden mussten. Gleichzeitig musste der Airport Unterlagen nachreichen, die nun öffentlich ausgelegt werden.

Ulrich Neck, Vorsitzender von Ratinger gegen Fluglärm e.V., sagt: „Unter den derzeitigen Verhältnissen das Planfeststellungsverfahren in einer zweiten Runde fortzuführen, ist inakzeptabel. Eine sachgerechte breite Bürgerbeteiligung ist nicht möglich. Informationsveranstaltungen oder auch Informationsstände zur Bürgerinformation sind nicht erlaubt. Deshalb sollten die Bürger die seitens der Stadt Ratingen gebotene Auslegung der Unterlagen weitgehend nutzen, um ihr Einspruchsrecht zu wahren.“

Die Offenlage in Ratingen findet vom 4. Mai bis einschließlich 12. Juni während der Dienststunden der Stadtverwaltung im Ratssaal des Rathauses, Minoritenstraße 2-6, statt. Diese Öffnungszeiten sind: Montag bis Mittwoch 8.30 bis 16 Uhr, Donnerstag 8.30 bis 18 Uhr, Freitag 8.30 bis 12 Uhr.

Der Ratssaal befindet sich im Westflügel des Rathauses (wenn man davor steht, links) und kann über einen gesonderten Eingang (im Bereich des Brunnens) erreicht werden. Vor dem Ratssaal im ersten Obergeschoss wird eine Schleuse eingerichtet, wo die Besucherinnen und Besucher Desinfektionsspray, Einmaltücher und Einmalhandschuhe erhalten. Bis zu vier Besucher gleichzeitig können die Unterlagen einsehen.

Gleichzeitig mit der Auslegung der Flughafenunterlagen führt die Stadt Ratingen die erneute Offenlage des B-Plans Felderhof durch. Dieser wurde in einigen Punkten geändert, daher der erneute Gang in die Öffentlichkeit. Baudezernent Jochen Kral betont jedoch, dass die Eingaben nach der ersten Offenlage in vollem Umfang bei der abschließenden Abwägung berücksichtigt werden. Die Rahmenbedingungen für die Einsichtnahme in die Felderhof-Akten sind genau die gleichen wie beim Flughafen-Verfahren, der einzige Unterschied besteht darin, dass diese Offenlage bereits am 4. Juni endet.