Dürre und Borkenkäfer – Wald in Not

Die Sorge über die langanhaltende Dürre und ihre Auswirkungen auf den heimischen Wald beschäftigt nicht nur die Förster, sondern auch den Bundestagsabgeordneten Peter Beyer.

Nachdem es mehr als vier Wochen kaum geregnet hat, herrscht bundesweit Dürre. Auch im heimischen Wald treibt die Trockenheit die Förster mit Sorge um. Erst kürzlich warnte der Velberter Forstwirt Peter Tuneke vor enormen Schäden an Bäumen und Pflanzen. In Ratingen habe die Wetterlage dem Forstbestand arg zugesetzt, weiß der Bundestagsabgeordnete und Transatlantikkoordinator der Bundesregierung Peter Beyer. Und das seinen längst nicht alle schlechten Nachrichten für den Wald, sagt der Politiker weiter. Schädlinge, wie der Borkenkäfer, oder auch die Sturmtiefe der vergangenen Jahre hinterließen tiefe Narben in der grünen Lunge.

Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages habe in der vergangenen Sitzungswoche über die Auswirkungen der starken Frühjahrstrockenheit auf die Forstwirtschaft berate, weiß Beyer, der das Thema seit Jahren verfolgt und sich regelmäßig mit Experten aus Forst- und Landwirtschaft über die Situation vor Ort austauscht. Nachdem er sich kürzlich eingehend mit einer Försterin des Arboretums Burgholz im Landesbetrieb Wald und Holz NRW ausgetauscht hatte, plant er in der zweiten Jahreshälfte einen „Runden Tisch Wald“ zum Thema.

„Deutschlandweit müssen wir für die beiden vergangenen Jahre von einem hohen Schadholzanfall von 160 Millionen Kubikmeter und einer Fläche von 245.000 Hektar ausgehen, die wiederbewaldet werden müssen – Tendenz steigend,“ hieß es in dem Fachausschuss des Bundestages. Bund und Länder haben jetzt beschlossen, in diesem und in den kommenden drei Jahren mit 800 Millionen Euro zu helfen.

„Die neuerliche dramatische Trockenheit führt uns eindringlich vor Augen, dass wir uns trotz der Corona-Krise um andere, drängende Themen auch weiterhin kümmern müssen. Der Zustand unseres Waldes gehört dazu“, fügt Beyer an. Auch bei uns hier vor Ort müssten erhebliche Mengen Schadholz aus den Wäldern gebracht werden, damit sich der Borkenkäfer nicht weiter ausbreite und der akuten Waldbrandgefahr vorgebeugt werde. Sobald es die Feuchtigkeit im Boden zulasse, müssten Wiederaufforstungen angepackt werden.

Das Ziel sei aller Mühen wert, denn es ginge darum, unsere für unser Land und unsere Kultur identitätsstiftenden Wälder als artenreiche Natur- und Erholungsräume, nachhaltige Rohstoffproduzenten und aktive Klimaschützer für kommende Generationen zu erhalten, so Beyer abschließend.