Mehr bezahlbaren Wohnraum

Die SPD Fraktion begrüßt die Vorstellung der Verwaltung, auf dem Restgelände der alten Maschinenfabrik in Ost neben Edeka fast nur noch Wohnraum zu schaffen und dort auch einen Anteil von 25% öffentlich geförderten Wohnraum vorzusehen. Dass der Anteil an Gewerbenutzung nun massiv reduziert und auf den Übergangsbereich von Edeka zu neuen Wohngebiet reduziert werden soll, findet die SPD Fraktion sehr sinnvoll.

Allerdings ist die SPD der Ansicht, dass gerade an diesem Standort in Ratingen Ost mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden soll.

„Preisgünstiges und bezahlbares Wohnen ist das große Thema, in dem sich in Ratingen endlich etwas bewegen muss“, so Christian Wiglow, SPD Fraktionsvorsitzender. „Daher wollen wir auf der alten Maschinenfabrik einen Anteil von 30% öffentlich gefördertem Wohnungsbau und 20% preisgedämpften Wohnungsbau“. Einen entsprechenden Antrag wird die SPD Fraktion in der gemeinsamen Sitzung von Bezirksausschuss und Stadtentwicklungsausschuss stellen.

Die SPD Fraktion will gerade hier das Planungsrecht nutzen, um beim Thema bezahlbarem Wohnraum voranzukommen. Bei 125 bis 135 Wohneinheiten wären dann 62 bis 67 Wohneinheiten als bezahlbar anzusehen. „Das wäre für Ratingen schon ein großer Schritt“, meint Christian Wiglow, „und dennoch insgesamt nur ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Ratingen ist nach wie vor besorgniserregend und „spitzt sich immer weiter zu“, wie die Verwaltung selber bestätigt. Auch steigt die Zahl der Wohnungssuchenden und die Zahl der ausgegebenen Wohnberechtigungsscheine. Die Zahl der Sozialwohnungen geht immer weiter zurück. Von 2017 bis 2025 um weitere knapp 9% auf dann nur noch 2.210 (Ende 2017 waren es 2.419). Angesichts nicht vorhandener Neubautätigkeit in Ratingen eine sehr beunruhigende Tatsache. Im Jahr 2017 wurde im Kreis Mettmann der Neubau von 127 Mietwohnungen mit Darlehen in Höhe von 17,6 Mio. EUR gefördert. In Ratingen nichts. Aus Sicht der SPD ein unhaltbarer Zustand!

Ratingen braucht viel mehr bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten, weit in die sog. Mitte der Gesellschaft hinein. Zudem stellt das künftige Rentenniveau weiteren sozialen Sprengstoff dar, wenn Menschen im Alter dort, wo sie immer gelebt haben, keine bezahlbare Wohnung mehr finden können. Allein die Einpendlerzahlen und das alltägliche Verkehrschaos sprechen hier eine deutliche Sprache. Auch stehen Ratinger Unternehmen im Wettbewerb um junge Fachkräfte, die auch hier wohnen wollen und sollen. Bietet hier die Stadt zu wenig, gehen diese Menschen woanders hin. Das können wir doch weder wollen noch zulassen, meint die SPD. Gleiches gilt für junge Familien, die Ratingen braucht, will es auch künftig ein lebendiges Gemeinwesen bleiben. Auch das Ehrenamt braucht Menschen, die vor Ort leben können. Da denke man doch nur an die Freiwillige Feuerwehr.

Ratingen müsse eine Stadt sein, in der alle Menschen leben können. Daher ist es höchste Zeit, dass sich auch in Ratingen endlich etwas tut. Der Markt alleine wird es nicht richten. Ratingen braucht einen politischen Konsens und die Nutzung aller rechtlichen Möglichkeiten.