Ratingen. Bereits seit mehreren Jahren reinigen Schülerinnen und Schüler des Adam-Josef-Cüppers-Berufskollegs regelmäßig die Stolpersteine in der Ratingen Innenstadt, normalerweise zum 9. November, um an die Opfer der Pogromnacht 1938 zu erinnern.
Diesmal allerdings fand die Aktion auch am 8. Mai statt, da sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zum 80. Mal jährt. Dieser Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus steht nicht alleine für das Kriegsende und den Beginn der längsten Periode des Friedens in Europa, sondern auch für das Ende des Holocaust, der millionenfachen Ermordung von Menschen durch das NS-Regime.
An die Opfer der Nationalsozialisten erinnern seit 1992 die von dem Kölner Künstler Gunter Demnig in ganz Europa verlegten Stolpersteine. Zusammen bilden sie das größte dezentrale Denkmal der Welt. Die Opfergruppen sind vielfältig. Stolpersteine wurden für Menschen verlegt, die aufgrund ihrer Religion verfolgt wurden wie Juden oder Zeugen Jehovas, für politisch Verfolgte wie Kommunisten und Sozialdemokraten, für Menschen, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu Opfern wurden, zum Beispiel Sinti und Roma, oder für Zwangsarbeiter und Homosexuelle.
Auch in Ratingen wurden bisher an acht Orten im Stadtgebiet 15 solcher Steine verlegt, die mit ihrer Inschrift auf die Namen und Lebensdaten der damals dort lebenden Menschen hinweisen, die zu Opfern von Deportation und Ermordung wurden.
Aktiv wurden die Schülerinnen und Schüler im Politikunterricht der WHH1a, einer Klasse der Höheren Handelsschule. Mit ihrer Aktion machten sie die Gedenksteine im Stadtgebiet wieder deutlich sichtbar.