Ratingen. Die zunehmende Vermüllung ist ein virulentes Problem, dem sich die Kommunen unabhängig von ihrer Größe stellen müssen. Viele Nachbarkommunen haben in den letzten Jahren zusätzlich zum kommunalen Ordnungsdienst spezielle Mülldetektive eingestellt. Diese kümmern sich schwerpunktmäßig um die Verfolgung und Ahndung illegaler Ablage von Fremdmüll an den Containerstandorten, gehen gegen das Zerfleddern von Sperrmüll vor der eigentlichen Abholung vor (hierbei ist zu beobachten, dass Sperrmüll teilweise tagelang vor dem Abholtermin rausgestellt wird, dies ist ebenso eine Ordnungswidrigkeit), sorgen aber auch für die schnelle Abholung von „wildem Müll“ und wirken so einem Nachahmer Effekt entgegen und sind auch unbürokratische Berater in Abfallfragen vor Ort.

In einigen Kommunen wird von den entsprechenden Mitarbeitern auch zusätzlich die Funktion eines Straßenbegehers übernommen, der kleinere Reparaturen erledigt, Schäden an Verkehrsanlagen aufnimmt oder zum Beispiel verschmutzte Straßenschilder reinigt.
Der seit einiger Zeit in Ratingen etablierte Mängelmelder zeigt eindrucksvoll auf, an wie vielen Stellen unterschiedlicher Handlungsbedarf besteht, der von der Verwaltung in der jetzigen Personalstärke kaum abzuarbeiten ist. Die Bürger Union hoffen, dass eine stärkere Profilaxe auch dazu führen wird, dass die Gesamtzahl der personalintensiven Entsorgungen von zum Beispiel illegalen Müllkippen deutlich zurückgeht.
Die Stadt Ratingen hat nicht ohne Grund im Jahr auf politische Initiative der Bürger-Union den Umweltbußgeldkatalog angepasst und die Verwarn- und Bußgelder teils drastisch verschärft.
Trotzdem ist festzustellen, dass mangels entsprechender Personalkapazitäten die Zahl der tatsächlich geahndeten Verstöße vergleichsweise gering ist und eine grundlegende Verbesserung der Situation nicht eingetreten ist.
Deshalb vertritt die BU die Ansicht, dass zur konsequenten Verfolgung und Ahndung der aufgeführten Delikte, über die vom Rat grundsätzlich befürwortete Aufstockung des KOD hinaus darüber nachgedacht werden sollte, Fachleute mit dieser Aufgabe zu betrauen, die ihren Tätigkeitsschwerpunkt in diesem Arbeitsfeld haben sollen.