A44: Wirtschaft fordert zügigen Lückenschluss

Die IHK Düsseldorf, der Schlüsselregion e. V. und der Unternehmensverband Ratingen e. V. (UVR) fordern gemeinsam mit den Städten Heiligenhaus, Ratingen und Velbert die beschleunigte Fertigstellung der Autobahn 44.

„Für die niederbergische Wirtschaft ist der überfällige Lückenschluss der A44 zwischen Ratingen und Velbert existenziell“, so Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Ihren Standpunkt haben IHK, Schlüsselregion und UVR am 15. November in einer sogenannten Heiligenhauser Erklärung auf den Punkt gebracht. Darin fordern sie alle politischen Entscheidungsträger in Bund und Land auf, sich nachdrücklich für eine schnelle Fertigstellung des Lückenschlusses der A44 einzusetzen.

Sie unterschrieben gemeinsam die Heiligenhauser Erklärung (von links): Dirk Lufkrafka (Bürgermeister der Stadt Velbert), Gregor Berghausen (Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf), Olaf Tünkers (Vorsitzender des Unternehmensverbandes Ratingen e.V.), Klaus Pesch (Bürgermeister der Stadt Ratingen), Björn Kerkmann (1. Beigeordneter der Stadt Heiligenhaus), Ulrich Hülsbeck (Vorsitzender der Schlüsselregion e.V.)

„Wir warten jetzt schon zwölf Jahre seit dem Baubeginn, dass die für den Wirtschaftsstandort wichtige Anbindung geschaffen wird“ so Ulrich Hülsbeck, Vorstandsvorsitzender des Schlüsselregion e. V. Weiterer Vorteil des Lückenschlusses: Die zunehmend wichtigen Märkte in den Niederlanden und Belgien sowie die Anbindung an die ZARA-Häfen werden dann endlich mit vertretbarem Aufwand erreichbar. „Wird diese Lücke nicht zügig geschlossen, besteht die Gefahr, dass die Region wirtschaftlich abgehängt wird“, so Olaf Tünkers, Vorstandsvorsitzender des Unternehmensverbandes Ratingen e. V.

Hintergrund:

Seit Jahrzehnten wartet die niederbergische Wirtschaft auf eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen dem südlichen Ruhrgebiet mit seinem dichten Fernstraßennetz und der ähnlich gut erschlossenen Rheinschiene. Die Planungen für die A44 wurden bereits in den 1970er Jahren begonnen und nach Baubeginn 2010 sollte der Lückenschluss eigentlich bereits 2016 fertiggestellt sein.

 

Heiligenhauser Erklärung zum Lückenschluss der A44
Mit dem Lückenschluss der Bundesautobahn 44 zwischen Ratingen-Ost und Velbert soll eine durchgängige Verbindung zwischen der Rheinschiene und dem mittleren Ruhrgebiet geschaffen werden. Bereits in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Planung für die Autobahn 44 begonnen und sollte nicht nur Reisezeiten in Ost-West-Richtung verringern, sondern Regionen verbinden.
Nach rund vierzig Jahren der Planung wurde 2010 mit dem Bau des rund zehn Kilometer langen Lückenschlusses begonnen. Die Fertigstellung war für das Jahr 2016 vorgesehen. Nach der Vollendung des ersten Bauabschnitts im Jahr 2018 ist die Fertigstellung des gesamten Lückenschlusses nun nicht vor 2025 zu erwarten.
Die verbesserte Anbindung der Wirtschaftsstandorte im nördlichen Kreis Mettmann mit dem Rheinland und dem Düsseldorfer Flughafen, die Entlastung der Ortslagen von Heiligenhaus, Ratingen-Homberg und Ratingen-Hösel vom Durchgangsverkehr und die Verbesserung der Verkehrssicherheit verzögern sich nunmehr um voraussichtlich zehn Jahre gegenüber der ursprünglichen Planung. Der Bau der A44 ist damit zum Leidwesen von Wirtschaft und Gesellschaft ein unrühmliches Beispiel für die schleppenden Planungs- und Bauprozesse bei deutschen Infrastrukturprojekten.
Die Unterzeichner dieser Erklärung fordern die politisch Verantwortlichen in Bund und Land auf, alles Notwendige dafür zu tun, die Baumaßnahmen zu beschleunigen, um die Fertigstellung des Abschnitts bereits vor dem Jahr 2025 zu realisieren.
Die mangelnden Investitionen der vergangenen Jahrzehnte in unsere Infrastruktur fordern nun erhebliche Anstrengungen und pragmatische Lösungen, um den Zustand unserer für Wirtschaft und Gesellschaft existenziellen Infrastruktur nachhaltig zu verbessern.
Die Unterzeichner unterstützen die Entscheidungsträger bei diesem Vorhaben nach Kräften.