Assistenz Hund – Leserinnenbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich heute an Sie, um mehr Verständnis für Assistenzhunde in Ratingen und Lintorf zu wecken. Leider wissen viele Menschen nicht, dass Assistenzhunde keine „Gegenstände“ sind, sondern wichtige Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen.

Assistenzhund Halvar

Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei behinderten Kindern und kämpfe tagtäglich dafür, dass Assistenzhunde endlich die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. Der Alltag mit zwei behinderten Kindern ist nicht immer einfach. Unser Labrador-Rüde Halvar könnte uns enorm unterstützen und den Alltag erheblich erleichtern. Doch es beginnt bereits bei der Ausbildung, die wir aufgrund der hohen Kosten selbst mit einem erfahrenen Trainer durchführen. Ein vollständig ausgebildeter Assistenzhund kostet etwa 30.000 Euro – eine Summe, die kaum jemand aufbringen kann. Daher haben wir uns für eine Selbstausbildung entschieden, doch auch diese kostet rund 10.000 Euro. Trotz eines Spendenaufrufs fällt es uns schwer, diese Summe zu erreichen. Aber wir geben nicht auf – aufgeben ist keine Option.

Leider erleben wir auch, dass uns der Zugang zu Geschäften in Ratingen verweigert wird, obwohl Halvar als Assistenzhund offiziell anerkannt ist. Wir werden dann oft nicht schön behandelt.

Das bringt mich zur Frage: Würde man auch einem Menschen im Rollstuhl den Zutritt verweigern?  Ich glaube, es braucht mehr Aufklärungsarbeit.

In vielen Städten wird der Weg von Assistenzhunden und ihrer Ausbildung in der Öffentlichkeit begleitet, um den Menschen zu zeigen, welche große Unterstützung diese Tiere für ihre Besitzer leisten. Ich hoffe, dass auch Sie bereit sind, Halvars Weg zu begleiten und den Ratingern und Lintorfern zu zeigen, wie ein Assistenzhund das Leben von Menschen mit Behinderungen bereichern kann.

Halvar soll eines Tages auch im Krankenhaus arbeiten und Kinder glücklich machen. Doch dafür muss mehr darüber gesprochen werden. Ich hoffe, Sie geben uns die Chance, die Augen der Menschen in unserer Stadt zu öffnen.