Bauvorhaben WOGERA Hans-Böckler-Straße/Gartenstraße startet heute

Auf Nachfrage bei der WOGERA hat die SPD-Fraktion erfahren, dass mit den Bauarbeiten für das Projekt Hans-Böckler-Straße/Gartenstraße heute begonnen wird. Dort werden 38 genossenschaftliche Mietwohnungen entstehen, die in Ratingen auch dringend benötigt werden.

„Ich freue mich sehr, dass nun endlich ein attraktives und bezahlbares Wohnbauprojekt in Ratingen startet“, sagt dazu SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow. „Ratingen braucht viel mehr Projekte wie dieses.“

Auch wenn hier keine öffentlich-geförderten Wohnung errichtet werden, wird bezahlbarer und wegen des genossenschaftlichen Wohnens auch langfristig bezahlbarer Wohnraum geschaffen.

Gleichwohl muss in Ratingen nach Ansicht der SPD-Fraktion noch viel mehr geschehen. „Mit dem Ratsbeschluss vom 11.05.21 zum Thema Wohnen“, so Christian Wiglow „ist ein großer Schritt nach vorne gelungen ist, doch müssen diesem jetzt auch Taten folgen“.

Denn die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Ratingen ist nach wie vor besorgniserregend und spitzt sich immer weiter zu. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise tun ihr übriges.

Die Zahl der Sozialwohnungen geht immer weiter zurück. Waren es am 31.12.2018 noch 2.371 Sozialwohnungen so werden es zum 31.12.2030 nur noch 1.520 sein, ein Rückgang um 35,9%, wie es der zuständige Kreis Mettmann in seinem jüngsten Bericht zum Sozialen Wohnraumförderung geschrieben hat (Vorlage 20/036/2019). Angesichts nicht vorhandener Neubautätigkeit in Ratingen eine sehr beunruhigende Tatsache. Im Jahr 2018 wurde im Kreis Mettmann der Neubau von 53 Mietwohnungen mit Darlehen in Höhe von 6,8 Mio. EUR gefördert. In Ratingen nichts, wie aus der o.g. Vorlage des Kreistages zur Wohnraumförderung hervorgeht. Aus Sicht der SPD ein unhaltbarer Zustand!

Ratingen braucht viel mehr bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten, weit in die sogenannte Mitte der Gesellschaft hinein. Bezahlbarer Wohnraum ist längst kein Nischenthema mehr für benachteiligte Zielgruppen: Fachkräftehaushalte mit Kindern gehören zu den Zielgruppen des Wohnberechtigungsscheines ebenso wie Pflegepersonal, Polizisten/innen, Feuerwehrleute, sofern sie Familie haben. Die während der Corona-Krise so viel gelobten (und dennoch weiter schlecht bezahlten) Berufe in Einzelhandel und Logistik sowieso.

Auch stehen Ratinger Unternehmen im Wettbewerb um junge Fachkräfte, die auch hier wohnen wollen und sollen. Bietet hier die Stadt zu wenig, gehen diese Menschen woanders hin. Das können wir doch weder wollen noch zulassen, meint die SPD. Gleiches gilt für junge Familien, die Ratingen braucht, will es auch künftig ein lebendiges Gemeinwesen bleiben. Auch das Ehrenamt braucht Menschen, die vor Ort leben können. Da denke man doch nur an die Freiwillige Feuerwehr.

Zudem stellt das künftige Rentenniveau weiteren sozialen Sprengstoff dar, wenn Menschen im Alter dort, wo sie immer gelebt haben, keine bezahlbare Wohnung mehr finden können.

Nach Ansicht der SPD muss Ratingen eine Stadt sein, in der alle Menschen eine bezahlbare Wohnung finden können. Dazu gehören in einer älter werdenden Stadt auch barrierefreie und bezahlbare Wohnungen, damit die Menschen in ihrem Umfeld bleiben können.