Brücken in die frühe Bildung

Ratingen. Basteln, singen und ganz nebenbei die deutsche Sprache lernen – so bereiten sich die Kinder aus den Spiel- und Sprachfördergruppen „Kita-Einstieg“ und „Mimikids“ auf den „richtigen“ Kindergarten vor, und sie haben viel Spaß dabei. Davon überzeugten sich Peter Beyer, Bundestagsabgeordnete und Transatlantikkoordinator der Bundesregierung, und Bürgermeister Klaus Pesch bei einem Besuch im evangelischen Gemeindezentrum am Maximilian-Kolbe-Platz. Die Gruppen werden vom Bund und von der Stadt Ratingen gefördert.

Die Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann bietet seit 2017 zwei Gruppen „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ und zwei „Mimikids“-Gruppen in Ratingen an. Angesprochen sind Familien mit Migrations- oder Fluchthintergrund, die Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren haben. Ziel der niedrigschwelligen Angebote ist es, den Zugang zur Kita-Betreuung vorzubereiten und die Familien zu begleiten. Die Gruppen treffen sich an drei Tagen in der Woche.

Im Gespräch mit Beyer und Pesch waren sich alle Beteiligten einig: Nur mit einem starken Netzwerk vor Ort kann die Integration in die Gesellschaft und in die frühkindlichen Regelangebote gelingen. So werden die Spiel- und Sprachfördergruppen in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie und in Kooperation mit dem JuTu (Kinder- und Jugendtreff) der Evangelischen Kirchengemeinde sowie der Evangelischen Kirche in West durchgeführt. „Sprache ist der Schlüssel zur Welt, heißt es nicht von ungefähr. Daher bin ich sehr froh, dass wir in Ratingen dieses wichtige Angebot zur frühkindlichen Förderungen anbieten können“, betonte Bürgermeister Pesch.

Bereits 2015 habe man in Ratingen Handlungsbedarf gesehen und ähnliche Projekte ins Leben gerufen, so der Verwaltungschef. Dank der Förderung des Bundes sei die Umsetzung solcher Projekte leichter geworden, da die finanzielle Unterstützung den kommunalen Haushalt entlaste, unterstrich Pesch. Rund 277.000 Euro steuere der Bund bis Ende 2020 bei. Die Stadt leiste einen Eigenanteil von rund 31.000 Euro.

Insgesamt stelle der Bund von 2016 bis 2020 etwa eine Milliarde Euro für die Programme „Sprach-Kitas“ und „Kita-Einstieg“ zur Verfügung. Beides seien Programme, für die Beyer seit ihrem Beginn wirbt. Außerdem wurde das „Gute-Kita-Gesetz“ beschlossen. Hier wolle der Bund bis 2022 für eine bessere Qualität der Kita-Betreuung 5,5 Milliarden Euro investieren, denn schließlich ginge es um eine gute Kita-Betreuung für alle Kinder. Trotz aller Erfolge dürfe sich der Bund jedoch nicht zurücklehnen – gerade wenn es um die Entlastung der Kommunen gehe, so Beyer.