Bürgermeister will Sozialarbeit an Schulen ausweiten

Ratingen. Bürgermeister Klaus Pesch will mehr Schulsozialarbeit in Ratingen. In einer Beschlussvorlage für den Rat der Stadt schlägt die Verwaltung vor, die Einsatzzeiten an Grundschulen ab dem nächsten Schuljahr deutlich zu erhöhen. Auch die Sozialarbeit an weiterführenden Schulen soll ab 2020 ausgeweitet werden.

Die Stadt Ratingen war Vorreiterin bei der Schulsozialarbeit. Der Rat der Stadt wollte nicht warten, bis das Land die Schulen mit entsprechenden Fachkräften ausstattet, und beschloss bereits im Jahr 2008, zunächst an zwei Grundschulen in Ratingen-West Schulsozialarbeit auf eigene Kosten einzurichten. Seitdem sind an der Erich-Kästner-Schule und der Astrid-Lindgren-Schule zwei Sozialarbeiterinnen mit jeweils 20 Wochenstunden im Einsatz.

Die Erfahrungen waren so positiv, dass bereits Anfang 2010 die Schulsozialarbeit auf die übrigen Ratinger Grundschulen ausgedehnt wurde. Drei Fachkräfte mit insgesamt 78 Wochenstunden sind im Wechsel an den einzelnen Bildungseinrichtungen präsent. Inzwischen wollen Lehrer, Eltern und Schüler die Arbeit der Sozialarbeiterinnen nicht mehr missen. „Es zeigt sich deutlich, dass die aktuellen Einsatzzeiten nicht ausreichen“, sagt Schul- und Jugenddezernent Rolf Steuwe. „Daher möchten wir die aktuellen 78 Wochenstunden verdoppeln, idealerweise erneut verteilt auf drei Fachkräfte.“

Ab 2020 soll auch die Situation an den weiterführenden Schulen in Ratingen verbessert werden. Dort sind zum einen Schulsozialarbeiter im Rahmen des von Bund und Land finanzierten Bildungs- und Teilhabepakets tätig, aber auch eine städtische Kraft. Ab 2020, so der Vorschlag, soll Ratingen eine zweite kommunale Planstelle einrichten.

„Damit helfen wir vor allem vielen Kindern, die sich in einer problematischen Lebenssituation befinden“, sagt Bürgermeister Klaus Pesch. „Noch besser ist es natürlich, wenn es gar nicht zu solchen Krisensituationen kommt. Deshalb ist auch die vorbeugend wirkende Sozialarbeit in den Grundschulen so wichtig.“