CDU fordert digitaleres Ratingen

Ratingen. Die Digitalisierung in Ratingen kommt teils nur schleppend voran. Mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) sollen Behördengänge Zug um Zug digital möglich sein. Doch nicht alle Vorgänge sind schon umgestellt. Mit einem Ampelsystem soll für Bürgerinnen und Bürger erkennbar sein, wie digital die Services der Stadt bereits sind. Auch einen ChatBot für die häufigsten Bürgerfragen schlagen die Christdemokraten vor.

Ratingens Digitalstrategie kommt voran, jedoch nicht in allen Bereichen im gewünschten Tempo. „Wir wissen, dass die Umsetzung Zeit und Kraft in Anspruch nimmt, jedoch steigt zunehmend auch das Unverständnis von Bürgerinnen und Bürgern“, erläutert Holger Tappert, Ratsherr und Sprecher im Digitalausschuss. „Wenn es Verzögerungen bei der Umsetzung der Digitalisierung gibt, so sollte wenigstens für die Bürgerinnen und Bürger einfach erkennbar sein, wie digital welcher Prozess bereits ist“, ergänzt Tatjana Pfotenhauer, CDU-Ratsfrau und Mitglied im Digitalausschuss. Dazu schlagen die beiden CDU-Politiker die Einführung eines Ampelsystems auf der städtischen Webseite vor, das verständlich anzeigt, wie digital beispielsweise die Beantragung von Dokumenten im Bürgeramt oder das KiTa-Portal bereits sind. „Grün steht dann für vollständig digital, sowohl für die Bürger als auch innerhalb der Verwaltung, gelb bedeutet nur vordergründig digital, zum Beispiel mit Antragsstellung online, die aber manuell innerhalb der Stadt bearbeitet wird und rot für noch nicht digital“, erläutert Tappert die Idee.

Eine weitere digitale Idee der Christdemokraten gibt es bereits in anderen Städten – einen ChatBot für häufige Bürgeranliegen. Tatjana Pfotenhauer erklärt: „Das Amt 70 ist regelmäßig mit den Anfragen aus der Bürgerschaft überlastet, weil diese nicht immer einfach auffindbar sind oder die Telefonleitungen alle belegt sind. Ein ChatBot, der die wichtigsten Fragen wie Müllabfuhrtermine, Schwimmbadöffnungszeiten oder die benötigten Unterlagen für einen neuen Personalausweis beantworten kann, würde die Verwaltung enorm entlasten“. Pfotenhauer verweist hier auf den Ortenaukreis, auf dessen Webseite „Ortena“ bereits viele dieser Fragen beantworten kann. „Die Programmierung ist nicht sonderlich aufwendig und basierend auf den Erfahrungen kann man den Bot laufend erweitern, dabei ist lediglich eine regelmäßige Pflege der Information durch die Verwaltung notwendig“, ergänzt Holger Tappert. Auch eine Namensidee haben die CDU-Politiker bereits: Leo, der bergische Löwe, soll den Bürgern in Zukunft auf der Homepage der Stadt die gängigsten Fragen beantworten.

“Eines ist uns bei der Digitalisierung wichtig: die Bürger mitzunehmen. Digitale Angebote sparen Zeit und entlasten alle Beteiligten. Analoge Kontakte sollen und müssen aber weiterhin möglich sein für die Bürgerinnen und Bürger, die das gerne möchten.” so Pfotenhauer.

Beide Anträge stehen im nächsten Digitalausschuss, der voraussichtlich am 11. Mai tagen wird, zur Abstimmung.