Der SPD-Stadtbezirk Ratingen Lintorf und Breitscheid fordert die Gründung einer neuen Gesamtschule in Lintorf

Bildung ist der Schlüssel für Teilhabe und gesellschaftlichen Erfolg. Daher fordert die SPD Ratingen Lintorf und Breitscheid die Gründung einer zweiten Gesamtschule in Ratingen-Lintorf. Die Stadt Ratingen muss allen Kindern und Jugendlichen mehr Chancen auf eine bestmögliche Schulausbildung innerhalb der eigenen Stadtgrenzen bieten, nicht nur den Schülerinnen und Schülern, die ein Gymnasium besuchen.

Die Gymnasien in Ratingen leisten sehr gute Arbeit, werden gut angenommen und sind in ihrem Bestand gesichert. Die Gesamtschule in Ratingen West ist aber schon seit langem an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen, eine Hauptschule gibt es in Ratingen schon seit einigen Jahren nicht mehr. Die Käthe-Kollwitz-Realschule wird in Ratingen gut angenommen und ist ebenfalls in ihrem Bestand gesichert. Die Dependance-Lösung im Lintorfer Schulzentrum ist für Lintorfer, Höseler und Breitscheider Schülerinnen und Schüler aber nicht ausreichend und deswegen inakzeptabel.

Links: Kevin Riexinger, Stadtbezirksvorsitzender Lintorf und Breitscheid. Rechts: Jasmin Bender, Ratsmitglied. Foto: Linda Riexinger

Ein großes Problem sind innerhalb der Schullandschaft in Ratingen auch die Schulformwechsler, die Gymnasien oder Realschulen am Ende der Jahrgangsstufe 6 verlassen müssen. Für diese Schülerschaft fehlen die Schulplätze. Insbesondere ist es der Martin-Luther-King-Gesamtschule nicht zuzumuten, als einzige Schule in Ratingen allein alle Schülerinnen und Schüler zu beschulen und zu fördern, die momentan lediglich eine Hauptschuleignung haben. Diese Aufgabe muss auf mehrere Schulen verteilt werden, um die Förderung dieser Schülerschaft optimieren zu können und sie dabei zu unterstützen, einen möglichst hohen Schulabschluss trotz ungünstiger Ausgangslage zu erreichen.

„Wir sind der Meinung, dass es an der Zeit ist, neue Wege zu gehen und endlich in einen offenen Diskurs innerhalb der Politik zu starten, der nicht an gewohnten, starren Schullandschaftsstrukturen festhält, sondern sich vielmehr an der Nachfrage und der Zukunftsfähigkeit der Stadt Ratingen für bestmögliche Bildung orientiert. Die kommenden Haushaltsberatungen stellen aus unserer Sicht einen möglichen Wendepunkt dar, um die Schullandschaft in Ratingen zukunftsfähig zu gestalten“, so Kevin Riexinger, Stadtbezirksvorsitzender der SPD Ratingen Lintorf und Breitscheid

Viele Eltern wollen ihre Kinder auf eine Gesamtschule schicken, bekommen aber keine Plätze. Deswegen müssen diese Kinder in die Nachbarstädte ausweichen. Die wenigsten Höseler Eltern wollen ihre Kinder auf eine Ratinger Schule schicken. Dort stehen dann Essen-Kettwig, -Werden oder Heiligenhaus im Gespräch, da die Schulen in diesen Städten mit dem ÖPNV viel schneller erreichbar sind. Aus Ratingen-Breitscheid schicken die Eltern ihre Kinder, wenn nicht nach Lintorf, nach Mülheim oder Essen-Kettwig. Angesichts des steigenden Bedarfs an Kitaplätzen, welcher unter anderem auch auf einen starken Anstieg der Geburtenraten in den letzten Jahren zurückzuführen ist, hat die Stadt bereits mit dem Kita-Ausbauprogramm begonnen. „Es ist offensichtlich, dass diese Entwicklungen ebenfalls einen Ausbau und eine Novellierung der Ratinger Schullandschaft erfordern, um allen Kindern ein angemessenes Bildungsangebot unterbreiten zu können“, sagt Jasmin Bender, Ratsmitglied.

Eine Schule des 21. Jahrhunderts sollte zwingend mit den modernsten Technologien ausgestattet sein. Damit ein modernes Lernen möglich wird, muss eine neue Schule selbstverständlich mit WLAN, ActivePanels und Endgeräten für Schülerinnen und Schüler ausgestattet sein.

„Nicht alle Eltern haben die Ressourcen, mit ihren Kindern die Hausaufgaben zu machen. Daher sollte eine neue Gesamtschule die Schülerinnen und Schüler auch ganztags betreuen. Dies sehen wir als einen wichtigen Schritt, um die Bildungsgerechtigkeit in Ratingen zu erhöhen“, fordert Marlis Jansen, Stadtbezirksvorsitzende SPD Ratingen Lintorf und Breitscheid.

Strukturell ist die neue Gesamtschule im bestehenden Lintorfer Schulzentrum realisierbar. Gegebenenfalls muss man über Erweiterungen oder Umbauten sprechen. Eine solche Erweiterung kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit – Zeit, die wir nicht haben. Deswegen fordern wir den fließenden Übergang zwischen der Realschul-Dependance und der Gesamtschule, so kann die gesamte Schülerschaft der Dependance noch den Realschulabschluss machen. Durch die dazukommenden neuen Lehrerinnen und Lehrer wird die Unterrichtsversorgung verbessert und gesichert. Das Kopernikus Gymnasium bleibt in seiner heutigen Form natürlich bestehen.

„Eine weitere Gesamtschule muss dringend her!“ betont Kevin Riexinger „Damit geben wir vielen Kindern und Jugendliche viel mehr Möglichkeiten, individuell gefördert zu werden. Als ehemaliger Schüler der Realschul-Dependance in Lintorf weiß ich, dass es nicht mehr tragbar ist, eine Schule auf zwei Standorte aufzuteilen, einer ist immer benachteiligt. Das Pendeln zwischen West und Lintorf stresst sowohl Lernende als auch Lehrende und kostet wertvolle Unterrichtszeit. Die Qualität der pädagogischen Arbeit in der Dependance leidet, da die Lehrkräfte außerhalb der direkten Unterrichtszeiten mit Pendeln beschäftigt sind und nicht für pädagogische Abstimmungen innerhalb des Kollegiums oder für Beratungsgespräche mit Eltern- und Schülerschaft zur Verfügung stehen.“

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Gründung bzw. der Bau einer neuen Gesamtschule den Schülerinnen und Schüler des gesamten Stadtgebietes zugute kommt. Nicht nur die deutliche Verkürzung der Fahrtzeiten und die Erweiterung der Schülerkapazitäten gehören zu den Vorteilen. Mit dieser Schule könnte sich Ratingen an die Spitze der modernsten Schulen des Landes NRW katapultieren: Vorzeige-Schule für Digitalisierung, moderne Unterrichtsstrukturen und attraktive Schulgebäude.