Drei Preisträger erhalten den Heimatpreis 2022

Ratingen. Das Jugendzentrum Turmstraße der Evangelischen Kirchengemeinde, kurz JuTu, der BSG Ratingen e.V., Verein für Breiten-, Behinderten- und Reha-Sport, sowie die langjährigen Betreiberinnen des Ratinger Kinos, Margarete Papenhoff und Gabriele Rosslenbroich, erhalten den Heimatpreis 2022. Das beschloss der Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung einstimmig. Der vom Land Nordrhein-Westfalen ausgelobte Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Das JuTu und der BSG Ratingen erhalten je 2.000 Euro, die beiden engagierten Kinobetreiberinnen 1.000 Euro.

Die Stadt Ratingen verleiht diese Auszeichnung bereits zum vierten Mal. Im vergangenen Jahr erhielten die Ratinger Tafel und der Integrationsrat den Preis. Auch in diesem Jahr hat sich Ratingen um eine Zuwendung im Rahmen des Landesprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern was Menschen verbindet“ beworben und den Zuschlag erhalten.

Ein Gremium unter dem Vorsitz des ersten Beigeordneten Patrick Anders hatte die Projekte im Vorfeld einstimmig ausgewählt. Dem Auswahlgremium gehörten außerdem die Bundestagsabgeordneten Peter Beyer und Kerstin Griese, der Kulturausschussvorsitzende Stefan Stahlkopf sowie Dirk Wittmer, Vorstandsvorsitzender des Vereins „Aktiv für Ratingen“, an.

Bei der Auszeichnung der vielfältigen Arbeit des JuTu hob die Jury besonders den Interkulturellen Frauen- und Mädchentreff hervor. Dort wird Frauen und Mädchen, die in Ratingen eine neue Heimat gefunden haben, ein geschützter Raum geboten, in dem sie sich frei entfalten können. Es werden Mutter-Kind-Gruppen angeboten, Deutschkurse und Treffs organisiert, in denen Ratingerinnen und Flüchtlinge zusammenkommen. Hier entstand auch ein Rezeptbuch mit dem Titel „Rezepte aus der Heimat“. Das JuTu steht weiter für eine vielfältige Jugendarbeit im Rahmen der evangelischen Kirchengemeinde Ratingen. In Kooperation mit dem städtischen Amt für Kinder, Jugend und Familie und dem Kinderschutzbund ist das JuTu an den Veranstaltungen zum Weltkindertag ebenso beteiligt wie federführend an den Ratinger Spieletagen, die maßgeblich durch die ehrenamtlichen „Engel im Einsatz“ unterstützt werden.

Bürgermeister Klaus Pesch und Sportdezernent Patrick Anders (3.v.l.) ehrten die erfolgreiche Fußballmannschaft der BSG Ratingen vor dem Rathaus. Als Dank für die städtische Unterstützung überreichte die BSG dem Bürgermeister ein gerahmtes Trikot mit den Namen der Teammitglieder.

Der BSG Ratingen e.V. bietet Integrative Sportgruppen, Turnen und Spiel für geistig Behinderte, Senioren- und Behindertensport sowie Multiple Sklerose-Sport. Tischtennis, Kegeln, Schwimmen, Leichtathletik, Gymnastik/Turnen, Bosseln, Wirbelsäulengymnastik, Fußball und Volleyball gehören zu den festen Angeboten. Ratinger Sportler mit geistiger Behinderung haben seit vielen Jahren immer wieder erfolgreich an wichtigen Wettkämpfen teilgenommen. Jüngster Erfolg war der Gewinn einer Goldmedaille durch die Fußballmannschaft des BSG Ratingen bei den Special Olympics Nationalen Spielen in Berlin im Juni. Insgesamt leistet der Verein seit Jahren einen wertvollen und für die Stadtgesellschaft wichtigen Beitrag für ein inklusives Ratingen.

Das Ratinger Kino im ehemaligen Minoritenkloster steht seit dem 1. Juli unter neuer Regie. Blumen gab es zum Abschied für die Ex-Kinobetreiberinnen Gabriele Rosslenbroich (links) und Margarete Papenhoff, einen neuen Pachtvertrag für den künftigen Betriebsleiter Julian Rüttgers, der in Vertretung seines Vaters die vertraglichen Formalitäten mit dem Ersten Beigeordneten Patrick Anders (rechts) und dem Beigeordneten Martin Gentzsch erledigte.

Seit 1976 ist das Kino in der Stadtmitte Bestandteil des kulturellen Lebens in Ratingen. Bereits durch die jährliche Auszeichnung vom Bundesminister des Inneren oder dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bezüglich des Kinoprogramms wird das Engagement der Betreiberinnen Gabriele Rosslenbroich und Margarete Papenhoff betont. Feste Programmpunkte wie das tägliche Kinder-Kino, die Frauenfilmtage sowie Live-Übertragungen aus berühmten Opern- und Konzerthäusern sind aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr hinwegzudenken. Im Sommer hatten sich die Schwestern vom Kinobetrieb zurückgezogen, den nun Thomas Rüttgers übernimmt. Die jahrzehntelange Arbeit der beiden sowie ihr positiver Einfluss auf das kulturelle Leben in Ratingen wird somit besonders gelobt und ausgezeichnet.

Die offizielle Verleihung der Preise erfolgt am Sonntag, 20. November, um 18 Uhr im Stadttheater. Sie findet im Rahmen des Konzertes der Preisträger des diesjährigen Ferdinand-Trimborn-Musikförderpreises statt.