Für einen Euro ins Schwimmbad: Vergünstigung für Personen mit geringen Einkünften

Ratingen. Finanziell schlechter gestellte Personen können in Ratingen seit 5. Juli für einen Euro ins Schwimmbad gehen, und das bis zum Jahresende. Dies gilt für das Angerbad in Mitte (Hallen- und Freibad) und für das Allwetterbad in Lintorf. Die Vergünstigung, ermöglicht durch Mittel aus dem Stärkungspakt NRW, erhalten Inhaberinnen und Inhaber des Ratinger Sozialpasses sowie Wohngeldempfängerinnen und -empfänger mit Wohnsitz in Ratingen.

Auch im Angerbad können seit 5. Juli finanziell schlechter gestellte Personen für einen Euro ihre Bahnen ziehen. Über die schnelle Umsetzung dieser Vergünstigung aus Mitteln des Stärkungspaktes freuen sich (von links) Marc Bunse, Geschäftsführer der Stadtwerke Ratingen GmbH, Badbetriebsleiter Dirk Leibelt, Sportdezernent Patrick Anders und Sozialamtsleiter Jörg Saborni. Foto: Stadt Ratingen

Menschen mit geringen Einkünften sind besonders stark von den allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten betroffen. „Vermeidbare Ausgaben wie gerade Sport- und Freizeitaktivitäten fallen oft dem Sparzwang zum Opfer. Ich freue mich, dass auch die besonders betroffenen Ratingerinnen und Ratinger die Möglichkeit erhalten, für kleines Geld das Schwimmbad zu besuchen“, sagt der Erster Beigeordnete und Sportdezernent Patrick Anders.

Die Stadt Ratingen hat mit Bescheid des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW Mittel in Höhe von gut 500.000 Euro aus dem Stärkungspakt NRW gewährt bekommen. Diese Mittel sollen den Kommunen primär dazu dienen, sicherzustellen, dass Beratungsstellen und Einrichtungen der sozialen Infrastruktur ihre notwendige Arbeit weiterleisten oder gar ausbauen können. Im Sozialamt der Stadt hat man aber noch weitere Ideen entwickelt, um Menschen mit wenig Geld zu unterstützen.

Eine davon ist die Absenkung der Eintrittspreise für die Ratinger Bäder. Amtsleiter Jörg Saborni: „Uns war wichtig, dass Einzelpersonen und Familien mit geringem Einkommen diese Vergünstigungen erhalten. Dafür haben wir gemeinsam mit den Stadtwerken an einer schnellen Umsetzung gearbeitet.“ Marc Bunse, Geschäftsführer der Stadtwerke Ratingen, ergänzt: „Die Mittel des Stärkungspaktes NRW machen es möglich, zielgruppenspezifisch nochmal deutlich günstigere Eintrittspreise für den Schwimmbadbesuch bieten zu können.“ Wer übrigens noch keinen Sozialpass hat, jedoch zu den Berechtigten gehört (alle Personen, die Arbeitslosengeld II/Sozialgeld, Leistungen der Grundsicherung oder Sozialhilfe erhalten), kann ihn beim Sozialamt, beim SkF oder bei der Diakonie im Kreis Mettmann beantragen.

Seit Mittwoch, 5. Juli, sind die Kassensysteme für die vergünstigten Tickets freigeschaltet. In beiden Ratinger Bädern einheitlich kostet der Tageseintritt einen Euro (für Personen ab vier Jahren), die Zehnerkarte kostet analog zehn Euro und die Jahreskarte wurde auf 50 Euro reduziert. Die Tickets sind nicht online buchbar, da an der Kasse ein Nachweis vorgelegt werden muss: entweder der Sozialpass der Stadt Ratingen oder der Wohngeldbescheid (hier reicht es auch, wenn der Bescheid abfotografiert und auf dem Handy vorgezeigt wird). Zusätzlich muss ein Personalausweis oder ein vergleichbares Identitätsdokument vorgezeigt werden. Durch die Absenkung der Eintrittspreise entsteht den Stadtwerken Ratingen kein Verlust, da die Differenz zwischen den jetzigen und den vergünstigten Eintrittspreisen vollständig aus den Mitteln des Stärkungspaktes refinanziert wird.

In Kürze wird die Stadtverwaltung eine weitere Aktion für finanziell schwache Haushalte mit Mitteln des Stärkungspaktes starten. Dabei geht es um den Austausch von alten Haushalts-Großgeräten („Weiße Ware“) gegen energieeffiziente Neugeräte. Anspruchsberechtigt sind ebenfalls Inhaberinnen und Inhaber des Sozialpasses und Wohngeldempfängerinnen und -empfänger. An der praktischen Umsetzung wird derzeit gearbeitet. Sobald die Aktion starten kann, wird über das genaue Procedere informiert.