Ratingen Hösel. Der geplante massive Ausbau der Tank- und Rastanlage Hösel an der A3 ist nach Meinung der Grünen überdimensioniert und wirft eine ganze Reihe von Fragen auf, die die grüne Ratsfrau Andrea Kornak mit einem Antrag für den Bezirksausschuss Hösel an die Verwaltung stellt: „Unser Antrag thematisiert die Auswirkungen auf Luftqualität und Klima in Hösel sowie die weitere Erhöhung der Lärmbelastung und die Gefährdung des Trinkwassers und der Landwirtschaft.“
Der aktuelle Lärm und der zu erwartende Lärmzuwachs in Verbindung mit Flug-, Kalk- und S-Bahnlärm muss kumulativ erfasst werden und nicht wie bisher getrennt, so Kornak weiter, die auch auf die klimatischen Folgen hinweist: „Die großflächige Versiegelung wird das Areal weiter erwärmen und zusammen mit den zu erwartenden Abgasen die Frischluftzufuhr und das Klima in Hösel und Eggerscheidt erheblich beeinflussen.“
Das Planungsgebiet besteht derzeit aus Ackerfläche mit angrenzenden Teichen und Wassereinzugsgebiet. Gefahren für Trinkwassergewinnung und landwirtschaftliche Bewässerung lägen auf der Hand, schon jetzt werden die angrenzenden Flächen von LKW-Fahrern stark vermüllt. In Kenntnis der topographischen Gegebenheiten des Standorts fragt sich Kornak überdies, wie bei der geplanten Erhöhung der Stellplatzkapazität von 43 auf 103 der Schutz der angrenzenden Gewässer vor Schadstoffeintrag im Falle von Unfällen und Leckagen gewährleistet werden soll.
Die Kompensation eines Eingriffs in unter Landschaftsschutz stehende Flächen soll von Gesetzes wegen vor Ort erfolgen. Wie man höre, sei diese im Falle Hösels für das Stadtgebiet Mönchengladbach geplant. Kornak erbost: „Der Ausgleich muss im Plangebiet, in unmittelbarer Nähe, in jedem Fall in Hösel erfolgen, es ist völlig inakzeptabel, derartig massive Nachteile für Hösel in einer anderen Stadt kompensieren zu wollen!“
Der GRÜNE Fraktionsvorsitzende Christian Otto hatte in der letzten Ratssitzung bereits angefragt, wie die Verwaltung zu den Ausbauplänen stehe: „Ich freue mich, dass die Verwaltung alle Möglichkeiten nutzen will, deutlichen Einfluss auf das weitere Verfahren zu nehmen und bin überzeugt, dass die von uns aufgeworfenen Fragen alle abgearbeitet werden müssen. Stand heute sind auf der Internetseite der DEGES zwar noch keine Planungsunterlagen veröffentlicht, es sollte aber bereits jetzt die Zeit genutzt werden, um möglichst umfassende Einwendungen vorzubereiten.“