Kreisgesundheitsamt hilft auch bei psychischer Belastung

Selbsthilfegruppe für unter Einsamkeit Leidende. KREIS METTMANN. Die andauernde Corona-Pandemie bringt Menschen nicht zuletzt auch seelisch immer wieder an ihre persönlichen Grenzen, selbst dann, wenn keine psychischen Vorerkrankungen bekannt sind. Ein positives Corona-Testergebnis oder die Notwendigkeit einer häuslichen Quarantäne mit teilweise wochenlanger Isolation rufen mitunter intensive psychische Belastungen hervor, mit denen sich die Menschen ohne Unterstützung schnell überfordert fühlen können. Der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreisgesundheitsamtes Mettmann hat diese psychischen Auswirkungen der Pandemie früh als Problemfeld identifiziert und schon mit Beginn des ersten Lockdowns sein Unterstützungs- und Beratungsangebot auf vom Coronavirus betroffene und/oder in Quarantäne befindliche Personen ausgedehnt.

Darüber hinaus besteht auch für alle anderen Bürger im Kreis weiterhin die Möglichkeit, selbst in Zeiten eines Lockdowns den Sozialpsychiatrischen Dienst telefonisch oder per Mail zu kontaktieren und sowohl niederschwellige als auch kostenlose und vertrauliche Beratung durch ein multiprofessionelles Team zu erfahren. Erreichbar sind die Teams montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 15.30 Uhr (freitags bis 14 Uhr).

Für Ratingen: Tel. 02102/445762, E-Mail: KGA-SpDi-Ratingen@kreis-mettmann.de

Daneben richtet der Sozialpsychiatrische Dienst in Ratingen auch jetzt schon seinen Blick auf eine Zeit ohne strenge Kontaktbeschränkungen. Geplant ist die Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe „NotAlone“. Die Gruppe ist ein Angebot an junge Erwachsene, die sich aufgrund psychischer Probleme von ihrem Umfeld miss- bzw. unverstanden und in der Folge alleingelassen fühlen. „Diese Einsamkeit ist manchmal vielleicht das Schlimmste“, berichtet auch Mareike Mays, Genesungsbegleiterin in Ratingen und selbst von einer psychischen Erkrankung Betroffene, aus eigener Erfahrung. „Viele junge Menschen, die von psychischer Erkrankung bedroht oder bereits betroffen sind, erleben diese Einsamkeit und ziehen sich durch negative Erlebnisse in ihrem Alltag immer weiter zurück. Dabei sind gerade der Kontakt und der Austausch mit Menschen in ähnlichen Lebenslagen so wichtig, um sich gegenseitig unterstützen und für eine erfolgreiche Zukunft stärken zu können.“

Gemeinsam haben das Sozialpsychiatrischen Zentrum und der Sozialpsychiatrischen Dienst in Ratingen ein individuelles Konzept für diese Selbsthilfegruppe erstellt und alle Vorbereitungen für einen Start noch in diesem Jahr getroffen. Mareike Mays wird als Mitarbeiterin des Sozialpsychiatrischen Zentrums die Gruppe durchgehend begleiten. Darüber hinaus können alle Teilnehmer bei Bedarf auch auf psychologisches Fachwissen zurückgreifen. Mit Michael Marotta steht der Gruppe hierzu ein erfahrener Psychologe des Sozialpsychiatrischen Dienstes für Fachfragen und Krisengespräche zur Seite. „NotAlone“ richtet sich an Menschen zwischen 18 und 35 Jahren und soll bei entsprechenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen möglichst noch im Juli dieses Jahres unter Einhaltung geltender Hygienestandards an den Start gehen. Die Gruppentreffen finden anschließend in einem Abstand von jeweils zwei Wochen und über einen Zeitraum von insgesamt sechs Monaten in den Räumlichkeiten des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Ratingen-West statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmeranzahl begrenzt.

Kontakt für Rückfragen und Anmeldungen (bis 31. Mai): Michael Marotta, Tel. 02102/445762, kga-spdi-ratingen@kreis-mettmann.de