Ladenmanagement zog Zwischenbilanz

Ratingen. Seit Ende 2021 ist das Ladenmanagement für die Ratinger Innenstadt aktiv. Gefördert aus dem Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren NRW, ist es die Kernaufgabe der beiden Managerinnen, Eigentümer und Geschäftsleute zusammenzubringen, um Leerstände mit attraktiven Nutzungen zu belegen. Jüngster Erfolg war die schnelle Neuvermietung des Gebäudes Düsseldorfer Straße 26a (ehemals Barrique) an eine Gruppe junger Ratingerinnen und Ratinger, die dort einen gemütlichen Coworking-Space für junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren einrichten wollen. Auch sonst fiel die jüngste Zwischenbilanz des Ladenmanagements im Bezirksausschuss Mitte überwiegend positiv aus.

Angelina Sobotta (rechts) und Silke de Roode stehen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Foto: Stadt Ratingen

Unter der Voraussetzung, dass die Eigentümerinnen und Eigentümer ihre Ladenlokale 30 Prozent unter der Altmiete an die Stadt vermieten, kann das Ladenmanagement auf das außergewöhnliche Förderinstrument Verfügungsfonds-Anmietung zurückgreifen. Dabei vermieten die Eigentümer an die Stadt, und diese gibt die Miete mit einem weiteren Nachlass an Untermieter mit einem interessanten Nutzungskonzept weiter. „So können auch neue Geschäftsideen mit reduziertem Startrisiko ausprobiert werden“, sagt Silke de Roode vom Ladenmanagement.

Der Living Room des Vereins Projekt 20er e.V. ist der zweite Erfolg im Rahmen der Verfügungsfonds-Anmietung nach dem „Viola´s“ an der Oberstraße 21. Nach einem Umbau, bei dem die Eigentümerin die neuen Mieter ebenfalls unterstützt, soll der „Living Room“ voraussichtlich am 1. November an den Start gehen. Dafür gewährt die Stadt gemäß einem Ratsbeschluss vom 27. September dem Verein einen zusätzlichen einmaligen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro für Mobiliar und Einrichtung. Das Konzept: Junge Erwachsene unter 30 sollen dort ganz ohne Verzehrzwang einen Platz zum Arbeiten, Lernen, Ausarbeiten von Projekten oder einfach zum Treffen und Austauschen bekommen.

Über die bisherigen Verfügungsfonds-Vermietungen hinaus leisten die beiden Ladenmanagerinnen stetige Beratungs- und Vermittlungsarbeit. So waren sie bei einer Reihe von neuen Mietverträgen, sei es für Dauer- oder für Zwischennutzungen, beteiligt. Ganz wichtig ist die Pflege der Kontakte zu den Eigentümerinnen und Eigentümern der Innenstadt. Diese stufen die Ladenmanagerinnen als aussichtsreich ein. Ebenfalls positiv für die Innenstadt: Allzu viele Leerstände gibt es bislang nicht. Jedenfalls übersteigt die Zahl der Nutzungsinteressenten die der leer stehenden Lokale.

Ein Hauptproblem dabei ist jedoch, dass die angebotenen Ladenlokale und die nachgefragten Flächengrößen oft nicht zusammenpassen. Auch sei die Bereitschaft der Eigentümer, Abstriche bei der Miete zu machen, erst einmal nicht stark ausgeprägt. „Hier haben wir mitunter intensive Überzeugungsarbeit zu leisten“, sagt die technische Beigeordnete Petra Cremer. „Aber das war uns bewusst, solche Prozesse brauchen eine Weile, um sich zu etablieren. Besonders wichtig ist uns, dass neue Ansiedlungen die Innenstadt attraktiver machen.“ Das soll durch kontinuierliche und beratende Netzwerkarbeit forciert werden.

Das Förderprogramm läuft bis 31. Dezember 2023. Im Zusammenhang mit dem Mietzuschuss können auch bis zu 7.500 Euro Zuschüsse für den Umbau oder die Herrichtung des betreffenden Ladenlokals zur Anpassung an die neue Nutzung beantragt werden. Eigentümer und interessierte Nutzer können sich kostenlos von den Ladenmanagerinnen beraten lassen.

Kontakt:

Angelina Sobotta, Ansprechpartnerin für Eigentümerinnen und Eigentümer, E-Mail asobotta@stadtplanung-dr-jansen.de, Tel. +49 (0) 176 10244498.

Silke de Roode, Ansprechpartnerin für Gewerbetreibende und andere potenzielle Nutzer, E-Mail sderoode@stadtplanung-dr-jansen.de, Tel. +49 (0) 174 6815412