Maske fällt fast überall

Ratingen. „Der Alltag der meisten Menschen in Deutschland gleicht nahezu dem vor der Pandemie. In der Pflege bleibt dagegen der Ausnahmezustand bestehen“, fasst Issa Ahmad, stellv. Vorsitzender der Volkssolidarität Ratingen e.V., die Entwicklung der Maskenpflicht zusammen.

Nachdem die Maskenpflicht in weiten Teilen des öffentlichen Lebens schon nicht mehr gilt, ist sie von Seiten des Bundes seit dem 2. Februar auch im Fernverkehr ausgesetzt. Alle Bundesländer, in denen die Maskenpflicht bis dato noch für den öffentlichen Personennahverkehr gilt, zogen nach.

Ganz anders ist die Lage in pflegerischen Einrichtungen und Diensten. Hier hält man weiter an der Masken- und Testpflicht bis zum 7. April fest, um Pflegebedürftige zu schützen.

Gesamtgesellschaftliche Verantwortung

„Der Wunsch nach dem Schutz vulnerabler Gruppen ist durchaus verständlich. Dabei ist aber auch zu betonen, dass sich pflegebedürftige Menschen, wie alle anderen auch, in öffentlichen Räumen bewegen – also genau dort, wo Schutzregularien immer weiter abnehmen.“, stellt Ahmad fest.

Daneben hebt er die Situation für Pflegekräfte, Betreuungspersonal und andere Berufsgruppen in Pflegeeinrichtungen und -diensten hervor: „Seit Beginn der Pandemie wurde diesen Menschen unter anderem ein Großteil der Verantwortung übertragen durch weiterhin bestehende Hygieneauflagen, die einrichtungsbezogene Impfpflicht und ebenso der Schutz vulnerabler Gruppen, obwohl es sich um eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung handelt. Von Seiten der Politik wäre es ein gutes Signal gewesen, sie nicht weiter mit dieser Rolle zu belasten.“

Wer bezahlt die Tests?

Es stellt sich die Frage, wie es nun weitergeht. Die Refinanzierung der Corona-Tests in pflegerischen Einrichtungen und Diensten und auch der Testzentren läuft zum 28. Februar aus, die Testpflicht für Pflegeeinrichtungen und -dienste besteht aber weiter bis zum 7. April. Ahmad mahnt: „Wenn gefordert wird, dass sich alle testen lassen, die in Pflegeeinrichtungen und -diensten arbeiten oder die Pflegeeinrichtungen betreten, muss auch die praktische Umsetzung sichergestellt werden. Deswegen fordern wir einerseits die weitere Finanzierung der Kosten für Tests in der Pflege. Andererseits muss das Testen von Angehörigen sichergestellt bleiben, ohne das knappe Personal in Pflegeeinrichtungen zusätzlich zu belasten.“