Mobilitätskongress: IHKs im Rheinland fordern Tempo beim Infrastrukturausbau

Düsseldorf. Die IHK Initiative Rheinland hat heute beim Mobilitätskongress in Köln gemeinsam mit der Logistikregion Rheinland e.V. eine von beiden in Auftrag gegebene Studie zur Bedeutung des Schienengüterverkehrs im Rheinland vorgestellt. Vor Ort haben rund 70 Teilnehmende und Entscheidungsträgerinnen und -trägern über die Zukunft der Schiene diskutiert. Dabei wurde deutlich:

„Ohne einen guten Schienengüterverkehr funktioniert die hiesige Industrie nicht. Gleise und KV-Terminals sind ebenso wie der Rhein und die Häfen wesentliche Standortfaktoren für das Rheinland. Wir müssen Engpässe zügig beseitigen und Baustellen nutzerfreundlich managen,“ appelliert Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf stellvertretend für die sieben IHKs im Rheinland an die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger in Bund und Land sowie die DB Netz AG.

„Die Politik stellt hohe Erwartungen an die Bahn bei der Verlagerung von Güter- und Personenverkehren. Wir haben aber nicht den Eindruck, dass man die Bahn mit ausreichenden Mitteln, Personal und schlanken Planungs- und Bauprozessen ausstattet,“ ergänzt Markus Walke, Vorstandsvorsitzender des Logistikregion Rheinland e.V.

Nach Jahren völlig unzureichender Schieneninfrastrukturinvestitionen müssen politische und wirtschaftliche Kräfte gebündelt werden, um die Verkehrswende voranzubringen und den Industriestandort zu stärken.

Die Studie hebt folgende wichtige Handlungsfelder hervor und empfiehlt:

Die kurzfristige Beseitigung von Engpässen im Schienennetz durch Reparatur- und Kapazitätserweiterungsmaßnahmen. Zum Beispiel: Beschleunigung des Baus der dritten Gleise zwischen Oberhausen und Emmerich sowie zwischen Aachen und Köln, die Umsetzung des 3RX-Projekts oder der Neubau einer Revierbahn von Aachen über Bedburg bis Düsseldorf.
Die Vereinfachung des geltenden Baurechts für Bahnanlagen.
Kundenorientiertes und effizientes Baustellenmanagement.
Der Erhalt von KV-Flächen in Schienenterminals und Häfen.
Die Ausweisung weiterer Logistikflächen für den Güterumschlag des Kombinierten Verkehrs und die Entwicklung verkehrsgünstig gelegener Industrie- und Gewerbegebiete mit Gleisanschluss.
Die Verringerung von Wettbewerbsverzerrungen zwischen Schienen- und Straßengüterverkehr.
Die Trennung von Netz und Betrieb im DB-Konzern zur Effizienzsteigerung.
Eine nachhaltige und auskömmliche Finanzierung der Schieneninfrastruktur.

Link zur Studie: www.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/5969926/4373b7bf1035a01569b0b6a298e0a497/standortfaktor-schienenverkehr-2023-data.pdf