Neue Vertragsmodelle für Dauerparker in Ratingen

Der Parkraum in Ratingen ist knapp. Um das Problem anzugehen, möchte die CDU-Fraktion neue Vertragsmodelle für Dauerparker und stellt einen entsprechenden Antrag. „Das knappe Dauerparker-Angebot für Anwohner und Beschäftigte ist seit Jahren ein Problem“, weiß Ewald Vielhaus, CDU-Fraktionschef. Nach dem Abriss der Hochgarage Kirchgasse und Kündigung weiterer ca. 65 Dauerstellplätze im ehemaligen Hertie-Haus hat sich das Problem noch einmal verschärft. Doch die Wiedereröffnung der Rathaus-Garage und die Ausstattung aller städtischer Tiefgaragen mit neuer Technik ermöglicht ab Herbst diesen Jahres neue, flexiblere Ticket-Möglichkeiten. „Wir möchten nach Nutzungstagen und Nutzergruppe differenzierte Vertragsmodelle einführen. Die bieten mehr Nachfrageorientierung und sorgen für eine effektivere Nutzung der knappen Kapazitäten.“

Da viele Beschäftigte nur von montags bis freitags in der Innenstadt arbeiten, ist eine Differenzierung sinnvoll zur Nutzung von Montag bis Freitag (5/7) und für die gesamte Woche (7/7). Mit der Einführung zusätzlicher 5/7 Dauerparker können zusätzliche Dauerstellplätze ausgewiesen werden und gleichzeitig das knappe Wechselstellplatzkontingent samstags erhalten bzw. unter Berücksichtigung der Rathausgarage sogar wieder erhöht werden“, so Gerold Fahr, CDU-Fraktionsvize. „Zusätzlich könnten durch den Wechsel von 7/7-Mietern auf das preiswertere 5/7-Angebot auch Bewohner der Altstadt auf einige freie 7/7 Quartiersplätze hoffen.“

Seit Jahren gibt es eine lange Warteliste und entsprechende Bürgerbeschwerden – eine schriftliche, namentliche Befragung der CDU-Fraktion hatte 2017 einen konkreten zusätzlichen Dauerstellplatzbedarf von rd. 100 PKW ermittelt.

„Außerdem halten wir eine angepasstes Preismodell für Dauerparken nach über acht Jahren Preisstabilität für vorstellbar“, betont Klaus Weber, CDU-Ratsmitglied. „5/7 ist natürlich günstiger als 7/7. Zur Attraktivierung der Wohnfunktion in der Altstadt wollen wir erstmals Anwohner preislich gegenüber Firmen und Beschäftigten bevorzugen.“

Vorbild ist Krefeld: Dort kostet beispielsweise ein Quartiersparkplatz für Bewohner mit erstem Wohnsitz innerhalb des inneren Verkehrsrings 25 Euro weniger als der generelle Preis pro Monat. Auch in Ratingen sind viele Bewohner aufgrund historischer Bauten bzw. wegen fehlender, abgelöster Stellplätze gezwungen, öffentliche Stellplätze anzumieten.

„Wichtig ist uns auch, dass das Angebot wieder auf der städtischen Homepage veröffentlicht wird. Im Moment finden sich hier keinerlei Angaben zu Dauerstellplätzen oder Ansprechpartnern“, so Klaus Weber weiter.

Mit der Wiedereröffnung der Rathaus-Tiefgarage im Spätsommer 2019 erhalten die übrigen Tiefgaragen der Stadt Ratingen sowieso eine neue Parkierungstechnik. Das betrifft auch moderne Bezahl-Methoden. Eine spürbare Verbesserung des Gesamtangebotes wird sich erst mit der Fertigstellung der Wallhöfe und der daran angrenzenden Tiefgarage unter dem Stadtgraben / Stadtpark ergeben. „Bis dahin können wir mit unserem Konzept für eine leicht verbesserte Parksituation für alle sorgen“, so Gerold Fahr abschließend, der sich auch überwachte Stellplätze für teure E-Bikes und E-Roller in Tiefgaragen vorstellen kann.

Übergeordnetes Ziel muss es sein, dass die Ratinger Innenstadt als einziges Hauptversorgungszentrum auch für die Bewohner der Stadtteile wieder besser erreichbar ist. Damit wird ein ortsnahes Angebot in Zeiten von Internethandel auch zukünftig für Ratingen gesichert. Dazu gehören nach dem Abbau der letzten Jahre wieder mehr Stellplätze, attraktiverer ÖPNV mit mehr Wetterschutz und witterungsgeschützte Radfahrstellplätze wie am Düsseldorfer Platz.