Neujahrsempfang unter dem Motto „Miteinander für Ratingen“

Ratingen. Nach zwei Jahren Corona-Pause hatte Bürgermeister Klaus Pesch wieder zum Neujahrsempfang der Stadt Ratingen eingeladen. Und trotz Erkältungswelle und trüben Wetteraussichten fanden viele Bürgerinnen und Bürger aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft den Weg in die Stadthalle. Das Leitthema des Abends lautete „Miteinander für Ratingen“ und war durchaus weit gefasst. So sprach Bürgermeister Pesch all jenen Menschen ein herzliches Dankeschön aus, die in den großen Krisen der letzten drei Jahre durch ihre Haltung und ihren Einsatz Solidarität gezeigt haben. Anhand aktueller Beispiele erläuterten die Technische Beigeordnete Petra Cremer und der Vorsitzende des Unternehmensverbandes, Olaf Tünkers, im Bühneninterview mit dem Moderator René le Riche, welch großen Gewinn eine breite Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung bringen kann. Und der Erste Beigeordnete Patrick Anders rief alle dazu auf, sich in die Vorbereitungen zum großen 750-jährigen Stadtjubiläum 2026 einzubringen. Für Musik sorgten Peter Baumgärtner’s Jazzfriends mit der Sängerin Maya Fadeeva und die ukrainische Sängerin Nadiia Biliaieva.

Bürgermeister Klaus Pesch begrüßte seine Gäste beim Neujahrsempfang. Foto: Achim Blazy

„Miteinander geht alles besser“, sagte Bürgermeister Klaus Pesch in seiner Ansprache. „Gerade in den letzten Jahren haben wir gelernt: Das Einstehen füreinander trägt uns durch jede Krise.“ Umso schöner sei es aber, dass man das Gemeinschaftsgefühl jetzt auch wieder einigermaßen unbeschwert von Corona-Einschränkungen von Angesicht zu Angesicht pflegen kann.

Pesch erinnerte aber auch daran, dass „wir den Krisenmodus leider noch nicht überwunden haben“. Der Ukraine-Krieg bestimmt seit einem Jahr das Weltgeschehen, die Auswirkungen sind auch in Ratingen in vielen Bereichen spürbar. Die Gäste des Neujahrsempfangs bekamen den Film „Ankommen in Ratingen“ zu sehen, in dem Menschen zu Wort kommen, die entweder aus der Ukraine nach Ratingen geflüchtet sind oder die den Kriegsflüchtlingen auf unterschiedliche Weise helfen, hier zurechtzukommen.

Sie bekommen hier in Ratingen jede Unterstützung, die nötig ist. In der von ständigen Angriffen, Angst und Zerstörung gebeutelten Ukraine ist die Not jedoch besonders groß, und zwar auf unbestimmte Zeit. Daher rief Bürgermeister Klaus Pesch dazu auf, für die Menschen in der Ukraine zu spenden. Aus Anlass des Neujahrsempfangs wurde für das Ukraine-Nothilfe-Konto der Aktion Deutschland Hilft e.V., IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30, das Sonderkennwort: „Ratinger für die Nothilfe Ukraine“ eingerichtet. Natürlich können auf diesem Weg alle Ratingerinnen und Ratinger einen Beitrag zur Linderung der Not in der Ukraine (für eine Spendenquittung beim Verwendungszweck neben dem Kennwort die Wohnanschrift angeben).

Foto: Achim Blazy

Miteinander lassen sich nicht nur Krisen besser bewältigen. Auch in normalen Zeiten ist es in vielen Lebensbereichen sehr nützlich, sich zusammenzutun, um gute Ideen und Anregungen zu bündeln. Ein gutes Beispiel ist die Stadtentwicklung. Die Technische Beigeordnete Petra Cremer erläuterte im Bühneninterview, warum sie im Moment Bürgerbeteiligungsverfahren gleich in mehreren Stadtteilen durchführen lässt. „Niemand kennt seinen Stadtteil so gut wie die Menschen, die dort wohnen und leben. Sie verfügen also über ein Expertenwissen, das für die Entwicklung des Quartiers von zentraler Bedeutung ist. Planer sind auf dieses Wissen angewiesen.“ Der UVR-Vorsitzende Olaf Tünkers, der sich mit seinem Verband häufig in Fragen der Stadtentwicklung einbringt, sagte: „Gerade große, überregionale Projekte bringen wir nur gemeinsam voran. Man darf nicht müde werden, sie zu pushen.“

Ein Großereignis für Ratingen ist zwar noch eine Weile entfernt, wirft aber schon erste Schatten voraus. Im Dezember beschloss der Rat der Stadt, eine Projektgruppe zur Vorbereitung des 750-jährigen Stadtjubiläums zu bilden. Dieser Projektgruppe sollen Vertreter der Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Breite angehören, „es handelt sich also um ein Gemeinschaftsprojekt par excellence“, sagte Patrick Anders. Der Erste Beigeordnete und Kulturdezernent rief die versammelten Gäste im Saal dazu auf, dazu beizutragen, dass 2026 ein unvergessliches Jubiläumsjahr wird.

Moderator René le Riche (rechts) beim Bühnen-Talk mit der Technischen Beigeordneten Petra Cremer und Olaf Tünkers, Vorsitzender des Unternehmensverbandes Ratingen. Foto: Achim Blazy

Zur Einstimmung lief ein kurzer Film mit Impressionen von den 700-Jahr-Feierlichkeiten im Jahr 1976, die der nimmermüde Filmemacher Hans Kürten aufgenommen hatte. Das gab ein großes Hallo im Saal, denn viele Akteure, die da auf der Leinwand zu sehen waren, haben noch jahrzehntelang an exponierter Stelle in unserer Stadt gewirkt. Dieser Film wie auch ein längere Version des Films „Ankommen in Ratingen“ können auf dem Youtube-Kanal der Stadt Ratingen (www.stadt-ratingen.de/youtube.php) aufgerufen werden.

Natürlich durfte beim Neujahrsempfang auch ein kurzer Rückblick auf das abgelaufene Jahr nicht fehlen. Bürgermeister Klaus Pesch ließ in seiner Rede eine Reihe von wichtigen Bau- und Planungsverfahren Revue passieren, die im Jahr 2022 große Fortschritte gemacht haben, angefangen bei der Fertigstellung des Neubaus am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium über Richtfeste bei Kita-Neubauten bis hin zu zentralen Wohn- und Geschäftsbauvorhaben wie den Wallhöfen oder das Park-Quartier der WoGeRa. Für 2023 wünschte Pesch allen Ratingern alles Gute und möglichst wenig Krise.