Neustart miteinander 2.0

Ratingen. Manchmal braucht auch ein Neustart einen zweiten Anlauf, um dann richtig gut zu werden. Das war jetzt definitiv bei der Veranstaltung der Miteinander.Freiwilligenbörse in der Stadthalle der Fall. Eigentlich sollte dieser Dankeschön-Abend für Ehrenamtliche bereits Ende November stattfinden. Der symbolische Neustart für alle, die wegen der Coronapandemie oft zurückstecken mussten, wurde – wegen Corona – kurzfristig abgesagt. Rund 200 Gäste aus allen Bereichen des Ehrenamtes waren der Einladung zum Neustart gefolgt und erlebten einen unterhaltsamen und informativen Abend.

Wieso eigentlich Neustart? Das Ehrenamt kannte und kennt keinen Lockdown. Das machte schon der kleine Filmeinspieler zu Beginn des Abends deutlich, der die zahllosen Facetten und die Vielfalt des Ehrenamtes abbildete – ob nachbarschaftliche Hilfe beim Einkaufen oder quasi-professioneller Einsatz bei Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk. Und auch die Statistik beeindruckt: Rund die Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger sind ehrenamtlich engagiert. Das sind in Ratingen also etwa 45 000.

Zum gelungenen Konzept der Veranstaltung gehörte die ausgewogene Mischung aus Information und Unterhaltung. In kurzen „Stehtischgesprächen‟ legten etwa Staatssekretär a.D. Jan Heinisch, MdL und Bürgermeister Klaus Pesch dar, mit welchen Fördermaßnahmen die Politik das Ehrenamt in der Coronazeit ge- und unterstützt hat. „Natürlich war es keine schöne Zeit fürs Ehrenamt, aber es taten sich auch neue Einsatzmöglichkeiten auf‟, sagte Heinisch. Konkrete Beispiele dafür gaben Ursula Hacket (Caritas) und Dorit Schäfer (Freiwilligenbörse): Ob Themanabende zum Impfen, Corona-Infos in verschiedenen Sprachen, Masken-Nähe durch Flüchtlinge, Einkaufshilfen, Impflotsen und vieles mehr. „Das Ehrenamt, dieser Kitt der Gesellschaft, hat nicht pausiert‟, brachte es Moderator Christian Pannes auf den Punkt.

Als sichtbaren Ausdruck der Anerkennung wurden anschließend die ersten Jubiläums-Ehrenamtskarten verliehen – unter anderem an Ratingens „Mister Ehrenamt‟ Erhard Raßloff, der den Neustart-Abend maßgeblich mit auf die Beine gestellt hat. Die Jubiläumskarten wurden erst im März eingeführt und sollen jene auszeichnen, die mehr als 25 Jahren überdurchschnittlich ehrenamtlich engagiert sind. Die damit verbundenen Vergünstigungen sind lebenslang gültig.

Aufgelockert wurden die Gesprächsblöcke durch Auftritte der neuen Ratinger Kabarettgruppe „Tinnitus‟ und musikalischen Einlagen der „Tragödchen‟-Band, die mit ihrer neuen Sängerin für Begeisterung sorgte.

Empfänger der ersten Jubiläums-Ehrenamtskarten

Gerhard Gärtner (THW),
Erhard Raßloff (Ehrenamt Ratingen, Freiwilligenbörse, früher DRK),
Angelika und Max (Awo Angerland),
Gisela Porten (SkF),
Ingeborg Rodenbeck (Freundeskreis für Rollstuhlfahrer),
Barbara Langer (Awo Kleiderbörse),
Dirk Klare (ev. Kirchengemeinde Hösel, Ice Aliens)