Notfallversorgung im Kreis Mettmann – Kapazitäten in den Krankenhäusern sind überlastet

KREIS METTMANN. Die Notaufnahmen in den Krankenhäusern im Kreis Mettmann können die Anzahl der Patienten kaum noch bewältigen. Aktuell suchen zusätzlich zu den vom Rettungsdienst gebrachten Patienten auch viele Bürger die Notaufnahmen selbstständig auf. Hierdurch kann es derzeit zu sehr langen Wartezeiten kommen.

Die Einsatzzeiten der Rettungsdienste können sich aktuell verlängern, da die Patienten oft erst nach einer längeren Wartezeit in die Notaufnahme gebracht werden können. Diese kann in Einzelfällen bis zu 90 Minuten dauern. Die Notfallversorgung ist sichergestellt. „Lebensbedrohliche Erkrankungen und Unfallpatienten werden natürlich sofort versorgt, andere Patienten müssen nach Dringlichkeit priorisiert werden und sich auf Wartezeiten einstellen. Regelmäßig müssen durch die Leitstelle entsendete Rettungswagen zu anderen Krankenhäusern fahren. Diese können im Kreisgebiet oder in den Nachbarstädten liegen. Derzeit werden Patienten gehäuft auch in Krankenhäuser in größerer Entfernung transportiert“, sagt Dr. Arne Köster, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Mettmann.

Landesweit melden nahezu alle Krankenhäuser regelmäßig ausgelastete Notaufnahmen, Stationen und Intensivstationen. Auch die Isolationsbereiche für Patienten mit hochansteckenden Infektionskrankheiten, etwa Covid oder Influenza, sind überwiegend ausgelastet.

Das Notrufaufkommen und der Koordinierungsaufwand sind derzeit extrem hoch.

„Den Notruf 112 sollen Bürger nur in wirklichen Notfällen, bei Unfällen oder Feuer- und Gefahrenmeldungen kontaktieren. Für Informationen und Auskünfte, etwa Öffnungszeiten von Apotheken, Kontakte zu Hausärzten oder zum Notdienst der niedergelassenen Ärzte, der über die 116 117 erreicht werden kann, soll keinesfalls der Notruf genutzt werden“, bittet der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes. Diese Entlastung ermöglicht eine schnellere Bearbeitung des tatsächlichen Notrufaufkommens.