Ratinger Stadtrat fordert schnelle Verbesserungen während der S6-Sperrung

Ratingen. Seit mehreren Wochen fährt die S6 zwischen Kettwig und Düsseldorf-Rath nicht. Ratingen ist wegen einer Hangabsenkung komplett vom S-Bahn Verkehr abgetrennt, die Ersatzbusse sind langsam, unzuverlässig und werden kaum genutzt. Die CDU meint: das geht auch anders und brachte einen Vorschlag auch für zukünftige Störungen ein. Im Hauptausschuss fand sie dafür jetzt breite Zustimmung, die demokratischen Parteien traten dem Antrag bei.

„Ärgerlich und beeinträchtigend“, so fasst CDU-Fraktionschef und Sprecher im Mobilitätsausschuss, Stefan Heins, die aktuelle Unterbrechung der S6, Ratingens wichtigster Schienenverbindung in die Landeshauptstadt und die Metropolen Essen und Köln, zusammen. Die S6 ist durch einen Hangrutsch zwischen Hösel und Kettwig aktuell unterbrochen, in Essen pendelt jedoch immerhin ein Zug im Stundentakt bis Kettwig. Von Köln aus enden die Züge in Düsseldorf Rath-Mitte. Ratingen ist so vom S-Bahn Verkehr abgeschnitten. Insbesondere für Hösel und Eggerscheidt, Ost und Homberg, die im Gegensatz zur Innenstadt keine Alternative durch die Stadtbahn haben, zumindest nach Düsseldorf zu kommen, ist der Ausfall insbesondere für Berufspendler und Schüler schmerzlich.

Das eigentliche Problem liegt eigentlich hinter den Höseler Bahnhof am Tunnel, sodass lediglich die Strecken zwischen Hösel und Kettwig nicht befahren werden kann. Die Schieneninfrastruktur bis zum Bahnhof Hösel ist hingegen intakt und kann grundsätzlich befahren werden“, erklärt Tatjana Pfotenhauer, CDU-Ratsfrau und Sprecherin im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt. „Ein Pendelverkehr von Rath-Mitte bis Hösel sollte also eine Möglichkeit sein“, ergänzt Stefan Heins.

„In Ratingen-Ost sind sogar Weichen für einen etwaigen Gleiswechsel vorhanden, so dass der Zug von Düsseldorf sogar im Regelbetrieb mindestens bis Ratingen-Ost durchfahren könnte“, erklärt Gerold Fahr, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher des Bezirksausschusses Mitte. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass die S6 längerfristig unterbrochen sein könnte, sodass es in jedem Fall lohnenswert ist, in Gesprächen zu versuchen, die Anschlüsse in Ratingen wieder zu bedienen“, so Fahr.

Mit dem Eilantrag der Christdemokraten wird die Verwaltung beauftragt, sich mit dem VRR und DB Regio in Verbindung zu setzen, um kurzfristige Verbesserungen zu erzielen, im Ideal die S6 bis Ost oder Hösel fahren zu lassen. Dem Antrag traten die Fraktionen der Bürger Union, GRÜNEN, SPD und FDP kurzerhand bei.

Stefan Heins fasste nach dem Ausschuss zusammen: „Mit der Unterstützung der Breite der demokratischen Parteien hat der Bürgermeister einen starken Rückhalt und der SPNV eine starke, einheitliche Stimme. Die S6 ist für Ratingen von immenser Bedeutung und muss schnellstmöglich wieder Ratingen bedienen! Es geht hier auch um mögliche zukünftige Fälle von Teilstreckensperrungen.“

Auch langfristig will die CDU, dass auf Streckensperrungen entlang der S6 flexibler reagiert werden kann. „Der Höseler Tunnel ist über 100 Jahre alt und hat immer mal wieder Probleme. Unser Kreistagsmitglied und Stadtverbandsvorsitzender Peter Thomas hat in einem Antrag auf Kreisebene sich dafür stark gemacht, dass der Landrat mit dem VRR und DB Regio Gespräche führt, wie durch dauerhafte Installationen von Wendemöglichkeiten in Ost oder Hösel mehr Flexibilität auf der S6-Strecke geschaffen werden kann, sodass kurzfristige Reparaturen am Tunnel oder an der Strecke nicht eine ganze Stadt gestrandet zurücklassen“, berichtet Heins abschließend.