SPD-Fraktion begrüßt Pläne für die Wallstraße

Ratingen. In der Sondersitzung von Bezirksausschuss Mitte und Stadtentwicklungsausschuss am 05.03.24 soll endgültig über die Verwaltungsvorschläge für die Neugestaltung der Wallstraße von Brunostraße bis Düsseldorfer Straße entschieden werden.

Die SPD-Fraktion begrüßt Pläne für die Wallstraße außerordentlich. „Wir sehen in den Plänen ein mutiges Bekenntnis für eine moderne und zukunftsweisen Verkehrspolitik in Ratingen“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow, „die auch überfällig ist. Wenn wir die Verkehrswende ernst nehmen, müssen wir unsere Planungen auch anpassen“.

Gegenwärtig ist die Wallstraße als Einbahnstraße mit Parkstreifen auf der Fahrbahn ausgebildet. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h. Der Radverkehr wird ausschließlich in Fahrtrichtung geführt. Die Wallstraße ist insbesondere von gravierenden funktionalen und gestalterischen Mängeln gekennzeichnet und weist eine nur sehr geringer Aufenthaltsqualität auf. Die Verteilung des öffentlichen Raums ist eindeutig zu Gunsten des Autoverkehrs vorgenommen worden.

„Mit der Neugestaltung soll die Wallstraße zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit der Anordnung einer Tempo-20-Zone aufgrund des hohen Fußgängeraufkommens sowie überwiegender Aufenthaltsqualität werden“, erläutert Gero Aschenbroich, verkehrspolitischer Sprecher der SPD, die Pläne der Verwaltung.

„Um diese zu erreichen, auch den gegenläufigen Radweg, muss der öffentliche Raum neu verteilt werden“, sagt dazu Christian Wiglow. „Darum wird die Fahrbahnbreite von zurzeit 7,00 m auf 5,35 m zugunsten von notwendigen Gehwegbreiten und eines Radfahrstreifens reduziert. Geparkt werden soll primär in den – mehr als auskömmlich – vorhandenen Parkhäusern entlang der Wallstraße“.

Für den Lieferverkehr sowie private Ladevorgänge soll eine Ladezone ausgewiesen werden. Durch Ausbildung von Querungsstellen für den Fußverkehr und die Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 20 km/h soll die Attraktivität der Wallstraße als Durchgangsstraße für den KFZ-Verkehr sinken.

Besonders begrüßt die SPD-Fraktion die Planungen zum Radverkehr. Der Radverkehr wird in beide Richtungen freigegeben und soll in Zukunft in Richtung der Einbahnstraße im Mischverkehr auf der Fahrbahn geführt werden. Der zur Einbahnstraße gegenläufige Radverkehr wird auf einem Radfahrstreifen (Breite 1,85 m) geführt, der in den Zufahrtsbereichen (Parkhaus, Tiefgarage, private Zufahrten) rot eingefärbt ist, um die Aufmerksamkeit an besonders sensiblen Stellen zu erhöhen. Im Seitenraum werden zur weiteren Stärkung des Radverkehrs Fahrradabstellanlagen errichtet, die für die Radfahrenden über die Fahrbahn aus beiden Fahrtrichtungen erreichbar sind.

In der ersten Beratungsrunde am 20.02.24 kam Kritik anderer Fraktionen gegen diese Pläne auf, die sich primär am gegenläufigen Radweg und damit die reduzierte Fahrbahnbreite für den KFZ-Verkehr und zu wenig Ladezonen richtete. Die Ladezonenfrage konnte die Verwaltung in der Sitzung lösen. Die Kritik gegen die Neuverteilung des öffentlichen Raums weist die SPD-Fraktion zurück. „Gerade diese Umverteilung des öffentlichen Raums weg vom Auto hin zu Fahrrad und Fußgängern“, so Christian Wiglow, „ist ein Schlüssel für eine funktionierende Verkehrswende“.