SPD – Sorgen um die Zukunft des Arbeitslosenzentrums Ratingen

Nach den Plänen der Landesregierung sind ab 2021 tiefgreifende Änderungen in der Förderung der sozialen Infrastruktur geplant:

Die Erwerbslosenberatungsstellen sind ab dem 1. Januar 2020 gehalten, ihr Leistungsspektrum zusätzlich mit der Beratung gegen Arbeitsausbeutung zu erweitern. Nur für die Erwerbslosenberatungsstellen ist ab 2021 eine Förderung vorgesehen.

Für die Arbeitslosenzentren, wie es in Ratingen eines seit vielen Jahren gibt, ist die Perspektive schlecht. Ab 2021 sollen alle 79 Arbeitslosenzentren in NRW geschlossen werden. Das Arbeitsministerium sieht eine weitere Förderung nicht mehr vor. Stattdessen sollen die Aufgaben der Arbeitslosenzentren von den 73 Erwerbslosenberatungsstellen übernommen werden. Die einzige dann verbleibende Erwerbslosenberatungsstelle liegt in Velbert. „Wie Betroffenen diese erreichen sollen und wie praktisch eine Abdeckung des Beratungsbedarfs erfolgen soll, kann ich mir kaum vorstellen“, meint dazu SPD Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow.

Zudem sind die Angebote beider Einrichtungen sehr unterschiedlich und werden in dieser Weise dann bald nicht mehr für alle Betroffenen verfügbar sein. Vor allem die Arbeitslosenzentren waren zugleich soziale Orte und haben bei alltäglichen Handgriffen sowie beim Ausfüllen von Unterlagen für Jobcenter, Sozialamt, Wohnungsamt etc. unterstützt. Das wird sich ab 2021 dann alles ändern. „Soziale Verantwortung sieht anders aus, gerade in Zeiten, in denen die Beratungsstellen sowieso schon mehr als genug zu tun haben“, bewertet Christian Wiglow das Vorgehen der Landesregierung.

Daher hat die SPD Fraktion für den nächsten Sozialausschuss den Tagesordnungspunkt „Zukunft des Arbeitslosenzentrums Ratingen“ beantragt, zu dem die Verwaltung über die Perspektiven und mögliche Lösungsmöglichkeiten berichten soll.