TuS Breitscheid stellt sich den Corona-Herausforderungen

Der TuS Breitscheid wird wie alle Vereine durch das Corona-Virus und die mit Ihm verbundenen Einschränkungen vor große Probleme gestellt. Die große Solidarität der Mitglieder sowie aktives Krisenmanagement des Vorstands lassen den Verein trotzdem positiv in die Zukunft blicken.

Freitag, der 13. März war für den Vorstand des TuS Breitscheid wahrhaftig ein Unglückstag: aufgrund der schon zu diesem Zeitpunkt wegen der Ausbreitung des Corona-Virus immer weiter gehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens wurde eine Sondersitzung kurzfristig einberufen, um über Maßnahmen des Vereins zu beraten. Am Ende der Sitzung stand die vollständige Einstellung des kompletten Trainings- und Kursangebotes sowie die Absage aller in näherer Zukunft geplanten Wettkämpfe, Spiele und Turniere. Dies wurde den Mitgliedern direkt am Folgetag über die TuS-Website, einen Sondernewsletter und soziale Medien kommuniziert. „Es gab zu diesem Zeitpunkt noch keine behördlichen Anweisungen. Wir hielten diese für den TuS Breitscheid äußerst einschneidenden Maßnahmen schlicht für die sicherste Vorgehensweise zum Schutz der Gesundheit unsere Mitglieder und deren Angehöriger“, betont Taner Egin Richter, Erster Vorsitzender, rückblickend. Schnell wurde der Vorstand des Vereins in den kommenden Tagen hierin bestätigt, denn die Erlasse des NRW-Innenministeriums hätten eine Weiterführung des Sportbetriebs nicht erlaubt.

In der Zwischenzeit hat der TuS Breitscheid die für den 2. Mai geplante „Breitscheider Nacht“ abgesagt. „Es tut mir in der Seele weh“, bedauert Chef-Organisatorin Chantal Gobrecht. „Die Breitscheider Nacht sollte in diesem Jahr nicht nur eine Laufveranstaltung, sondern vor allem ein Familientag sein, bei dem Spiel und Spaß im Rahmenprogramm zu den Läufen im Vordergrund stehen. Dafür hatte die Fußballabteilung bereits einen Parcours für Kinder geplant, die Baseballer der „Goose Necks“ wollten ein Probetraining anbieten und Stadtwerke und Flughafen hätten eine Torwand und eine Hüpfburg gestellt.“ Die bisherigen Anmeldezahlen zeigten, dass dieses Konzept ankommt und deuteten einen Teilnehmerrekord an. „Wir haben schon bisher viel Geld investiert, z.B. in Finishermedaillen für alle Bambini und Jugendliche.“, so Geschäftsführer Armin Zielke geknickt. „Letztlich aber blieb uns keine andere Wahl als eine Absage. Diese Entscheidung haben wir frühzeitig getroffen und kommuniziert, damit alle Läuferinnen und Läufer dies berücksichtigen können. Als kleines Trostpflaster und auch als Dankeschön für die frühe Anmeldung, haben wir ihnen einen Freistart im nächsten Jahr versprochen. Viele haben angeboten, die Startgebühren zu spenden, worüber wir uns wirklich sehr gefreut haben!“, so Mitorganisator Cédric Gobrecht.

Der Entfall dieser Veranstaltung reißt ein dickes Loch in die diesjährige Budgetplanung des Vereins. „Wir können in diesem Jahr keine Vereinsfahrten und Trainingscamps für Kinder subventionieren, so diese denn überhaupt stattfinden“, sorgt sich Egin-Richtern. „Das schmerzt, denn es war uns ist uns immer ein Anliegen, dass im TuS Jeder Sport treiben und soziale Kontakte knüpfen und pflegen kann, unabhängig vom Geldbeutel“.

Als ob dies nicht schon genug Anlass zur Sorge wäre, ziehen sich auch Sponsoren zurück oder reduzieren ihre Unterstützung des Vereins. „Das ist ja nachvollziehbar und das können wir auch keinem unserer Sponsoren übelnehmen“, zeigt Klaus Stemmer, der im TuS-Vorstand das Sponsoring verantwortet Verständnis. „Viele unserer Partner machen gerade selbst sehr schwere Zeiten durch“.

Stemmer nimmt dies aber zum Anlass, in dieser Situation einmal „den Spieß umzudrehen“ und den Sponsoren die Hilfe des Vereins anzubieten. „Wir haben alle Partner-Firmen, von der kleinen Pizzeria bis zum großen Elektro-Einzelhändler angeschrieben und diese gebeten, uns über deren Angebote jedweder Art in der Corona-Krise zu informieren. Diese stellen wir unseren Mitgliedern auf unserer Webseite vor und werben dafür, unsere Sponsoren in dieser Krise ganz besonders unterstützen“, so Stemmer.

Eines jedoch blieb dem TuS Breitscheid im Gegensatz zu professionellen Sportanbietern und anderen Vereinen erspart: seitens der Vereinsmitglieder gab es keine Forderungen, Vereinsbeiträge auszusetzen oder zu erstatten. Egin-Richter sieht den Grund hierfür darin, dass der TuS Breitscheid stets eine Verknüpfung des Mitgliedsbeitrags mit der konkreten Inanspruchnahme von Trainings- und Kursangeboten abgelehnt hat. Ein Mitglied, welches einmal wöchentlich in der Walking-Gruppe mitmacht, zahlt den gleichen Beitrag wie ein ambitionierter Triathlet der fünf Trainings in einer Woche absolviert. „Wir verstehen den TuS als Solidargemeinschaft, in dem das WIR im Vordergrund steht. Darüber hinaus sind unsere Beiträge äußerst niedrig“, so Egin-Richter. „Auch dies ist uns nur möglich, weil beim TuS das WIR in Form engagierter, ehrenamtlicher Tätigkeit an so vielen Stellen und bei so vielen Gelegenheiten gelebt wird.“

Wie stark die Verbundenheit der Fußball-Jugend mit dem Verein ist, zeigt auch ein von den Nachwuchs-Kickern produziertes Video. Obwohl alle darunter leiden, nun schon seit vielen Wochen Freunde nicht sehen und mit Ihnen trainieren und spielen zu können, haben alle klare Botschaften: „Wir bleiben zu Hause“ und „Wir sind ein Team“.
So blickt das Vorstandsteam trotz aller aktuellen Nackenschläge positiv in die Zukunft. Natürlich hofft man auf eine baldige Entspannung der Lage, um den Sportbetrieb wieder aufnehmen zu können. Auch ein Termin für die Breitscheider Nacht in 2021 ist bereits gefunden: am 1. Mai sollen die vielen Ideen des Teams um Chantal Gobrecht mit der Hilfe der engagierten Mitglieder umgesetzt werden.
Weitere Infos zu den Vielfältigen Aktivitäten des TuS Breitscheid während der Corona-Krise finden sich unter www.tus-breitscheid.de