Unterstützung für Senioren bei der Fahrt zum Impfzentrum

Die Erreichbarkeit des Impfzentrums in Erkrath-Hochdahl treibt auch den Ratinger Seniorenrat um. In einem Schreiben an Bürgermeister Klaus Pesch fragt das Gremium an, ob die Stadt in begründeten Einzelfällen Ratinger Seniorinnen und Senioren den beschwerlichen Weg zum Impfzentrum durch einen Fahrdienst, die Ausgabe von Taxigutscheinen oder andere kreative Ideen aktiv erleichtern und zeitnah ermöglichen könne. „Aus vielen Einzelgesprächen in den vergangenen Tagen wissen wir, dass zahlreiche Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt sich große Sorgen machen, wie sie für ihre eigene Impfung gegen das Corona-Virus das Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl erreichen können“, begründet Seniorenratsvorsitzende Ingrid Herden den Vorstoß.

Sie verweist dabei auch auf die öffentliche Debatte, die gerade über die Erreichbarkeit des Impfzentrums geführt wird. Dem Seniorenrat sei bewusst, dass die Forderung der Stadt Ratingen nach einem Impfzentrum vor Ort wegen der Vorgaben des Landes und der Entscheidung des Kreises momentan kaum realisierbar sei. „Gleichwohl ist es uns ein großes Anliegen, uns gerade für diejenigen Seniorinnen und Senioren einzusetzen, die ihre Anfahrt zum Impfzentrum nach Erkrath weder aus eigener Kraft noch über Hilfe im Familien- und Freundeskreis realisieren können“, heißt es in dem Schreiben an den Bürgermeister. Denn ohne Unterstützung bei der Anfahrt würde dieser Personenkreis seine Impfung erst viel später über mobile Dienste oder beim Hausarzt erhalten können, wenn ausreichend Dosen und die verfügbaren Impfstoffe diese beide Varianten erlauben. Diese Verzögerung berge nach Ansicht des Seniorenrates die große Gefahr, dass die betroffenen Senioren unnötig lange von Ansteckung, Erkrankung und schlimmstenfalls dem Tod bedroht sein werden.

Die Entscheidung, das Impfzentrum für den Kreis Mettmann am Timocom-Platz in Erkrath-Hochdahl einzurichten, wurde mit seiner geografischen Lage in der Kreismitte, der guten Ausstattung des Gebäudes, mit logistischen und sicherheitstechnischen Aspekten sowie der Verkehrsanbindung begründet. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Impfzentrum von Ratingen aus allerdings recht umständlich zu erreichen. Zwei- bis dreimaliges Umsteigen, eine bis eineinhalb Stunden Fahrzeit und dann noch bis zu 700 Meter Fußweg. „Das ist für alte oder hochbetagte Menschen nicht zu leisten“, sagt Herden. Und dann komme dasselbe nochmal für den Rückweg dazu. Deshalb müsse es aus Sicht des Seniorenrates unbedingt ein Unterstützungsangebot für diejenigen Senioren geben, die keine anderweitigen Möglichkeiten haben, zum Impfzentrum zu gelangen. Als Reaktion auf Ihr Schreiben hat die Vorsitzende nach ersten Gesprächen mit der Stadt Ratingen erfahren, dass auch dort ähnliche Überlegungen angestellt werden.