Wahlplakate gehören nicht an Bäume

Findet die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN und zeigt sich enttäuscht über die Ablehnung des Antrags zur (Wieder-)Anschaffung städtischer Plakattafeln für Wahl- und Veranstaltungswerbung im Hauptausschuss der vergangenen Woche.
Diese Plakattafeln, die es früher an ca. 40-50 Stellen im Stadtgebiet gab, sollten das wilde Plakatieren zu Wahlkampfzeiten verhindern.
„Somit stehen weiterhin allen Parteien nur die Bäume zum Aufhängen von Wahlplakaten zur Verfügung!“ kritisiert die grüne Ratsfrau Annabell Fugmann.
Edeltraud Bell, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende ergänzt: „Wir GRÜNE setzen uns seit Jahren für einen anderen Umgang mit der Wahlwerbung im Straßenraum ein und fühlen uns auch durch zahlreiche Meinungsäußerungen aus der Bürgerschaft bestätigt, die die wochenlange Verschandelung der Bäume bei mittlerweile fast schon jährlichen Wahlkämpfen beklagen.“
Seltsamerweise dürften in Ratingen Plakate nicht an Laternen, sehr wohl aber an Bäumen angebracht werden. Laternen könnten beschädigt werden, bei Bäumen sähe man diese Gefahr nicht.
„In Düsseldorf sieht das ja offensichtlich anders, dort scheint in Wahlkampfzeiten auch wirklich jede Laterne mehrfach für Wahlwerbung benutzt werden.“ bemerkt Fugmann.
Nach dem gescheiterten Vorstoß der Grünen könne man nun nur darauf hoffen, dass auch in Ratingen das Plakatieren an Laternen zukünftig gestattet würde.
„Wenn die Parteien darauf verzichten, Plakate aus Angst vor Vandalisierung mit der Leiter in mehreren Metern Höhe anzubringen, machen wir uns eigentlich keine Sorgen um unsere Laternen“ so Bell und Fugmann.
„Der Hauptausschuss wollte eigentlich einen entsprechenden Appell an die Stadtwerke richten, ihre bisherige Haltung zu überprüfen, da es dann aber doch noch Beratungsbedarf gab, hoffen wir auf den Rat im Juni“ fügt Bell hinzu.
Beide grünen Ratsfrauen werfen aber noch eine ganz andere Frage auf: „Ist die zu erwartende Materialschlacht bei der Bundestagswahl wirklich nötig oder ist eine freiwillige Beschränkung der Anzahl von Wahlwerbeplakaten doch einmal zwischen den Parteien in Ratingen zu verabreden?“