Ratingen. Auf Einladung des Unternehmensverbandes Ratingen (UVR) informierte Dr. Udo Pasderski, Projektleiter bei der DEGES GmbH, am 12.11.2025 im Rahmen der Veranstaltung „Update Lückenschluss A44“ über den aktuellen Stand des noch fehlenden Autobahnabschnitts zwischen Heiligenhaus und Ratingen. Das Ergebnis: Die Finanzierung des Projekts ist weiterhin offen – und ein Baubeginn derzeit nicht absehbar.

Zum Auftakt begrüßten Olaf Tünkers, Vorstandsvorsitzender des UVR, und Rainer Gölz, Vertreter der Schlüsselregion e.V., die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Showroom der Tünkers Maschinenbau GmbH. Beide betonten die große Bedeutung des A44-Lückenschlusses für die Region:
„Die A44 ist eine dringend benötigte Entlastungsachse für die überlastete A52 – und ein neues Tor zum Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet“, so Tünkers. „Für viele Unternehmen und Beschäftigte ist eine funktionierende Verkehrsanbindung existenziell.“
Auch Gölz schilderte eindrucksvoll die täglichen Belastungen für Betriebe und Pendler zwischen Ratingen, Heiligenhaus und Velbert: „Der Stau ist zum Dauerzustand geworden. Für internationale Kunden und Mitarbeitende ist die Situation zunehmend untragbar.“
Dr. Pasderski machte in seinem Vortrag deutlich, dass trotz des Planfeststellungsbeschlusses von 2023 derzeit kein ausreichendes Budget für die Umsetzung zur Verfügung steht. Rund 180 bis 200 Millionen Euro seien nötig, um das Projekt abzuschließen. „Wir haben Baurecht – aber kein Geld“, fasste Pasderski die Lage zusammen.
Die rund 4,4 Kilometer lange Lücke im Streckenverlauf beschäftigt Politik und Verwaltung seit über 50 Jahren. Nach dem Regierungswechsel in Berlin sei unklar, aus welchen Haushaltstöpfen Mittel fließen können. „Es fehlt an verbindlichen Zusagen, Prioritäten und Planungssicherheit“, so Pasderski.
Im Anschluss entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Einigkeit herrschte darüber, dass jetzt politischer Druck aus der Region notwendig ist. Dr. Jan Heinisch, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, stellte ein Schreiben an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder vor, dem sich Verbände, Vereine und Institutionen anschließen können. Ziel ist es, die Bedeutung des Projekts für die Wirtschaftsregion deutlich zu machen und den Minister zu einem Besuch vor Ort einzuladen.
„Nach 55 Jahren Planung ist der Lückenschluss der A44 ein Symbol für die Handlungsfähigkeit unseres Staates“, betonte Heinisch. „Die Menschen hier müssen wieder das Vertrauen gewinnen, dass Politik liefert.“
Beim anschließenden Get-together nutzten viele Gäste die Gelegenheit, sich bei Getränken und einem Imbiss weiter über die Zukunft des Projekts auszutauschen.
Wer sich dem Schreiben an den Bundesverkehrsminister anschließen möchte, findet einen Mustertext unter www.unternehmensverband.com.
