Wenn die Biotonne im Sommer müffelt…

Ratingen. Die nächste Hitzewelle steht bevor. Dies nehmen die Kommunalen Dienste zum Anlass, um auf die richtige Handhabung der Biotonne aufmerksam zu machen, um Geruchsbelästigung zu vermeiden.

Gerade im Sommer kann von Biotonnen ein intensiver Geruch ausgehen. Die Kombination aus hohen Temperaturen, hoher Feuchtigkeit und geringer Luftzufuhr bietet für Mikroorganismen optimale Bedingungen. Gelangen Fliegen zur Eiablage in die Biotonne, lassen Maden nicht lange auf sich warten. Mit einigen Tricks lassen sich diese Probleme jedoch weitgehend vermeiden.

Obst- und Gemüsereste aus der Küche sollte man in verschließbaren Biogutbehältern sammeln und möglichst täglich entleeren. So können Fliegen keine Eier auf den Abfällen ablegen. Um Feuchtigkeit zu binden, sollten feuchte Bioabfälle vorher in ein wenig Zeitungspapier einwickelt werden. Die Verwendung von Kunststofftüten oder kompostierbaren Bio-Plastiktüten ist nicht erlaubt. Diese bereiten in der Kompostieranlage große Probleme, da sie als sogenannte Störstoffe aufwendig aussortiert werden müssen.

Je trockener die Bioabfälle sind, desto besser. Tipp: Einfach eine Schicht aus zerknülltem Zeitungspapier oder Eierkartons zum Aufsaugen und Binden von Flüssigkeiten auf den Tonnenboden geben. Nicht geeignet sind bunt bedruckte Illustrierte, damit funktioniert es nicht. Frisch gemähten Rasen sollte man zwei bis drei Tage trocknen, bevor man ihn in die Biotonne gibt. Direkt nach dem Mähen ist er sehr feucht und bietet den Mikroorganismen daher eine gute Grundlage. Falls der Rasen nicht auf der Rasenfläche liegen gelassen werden kann, findet sich im Garten oder unter Bäumen und Sträuchern fast immer ein unauffälliger Platz zum Trocknen.

Beim Befüllen der Biotonne ist darauf zu achten, dass das Biogut nicht festgedrückt wird, denn das ermöglicht kaum Luftzufuhr. Man kann die Belüftung weiter verbessern, indem man Häckselschnitt und gröberes Strukturmaterial zugibt, das die Abfälle auflockert und eine gute Durchlüftung gewährleistet.

In der prallen Sonne erhitzen sich die Bioabfälle, die Tonne beginnt zu „schwitzen“ und wird zu feucht. Die Biotonne sollte deshalb an einen möglichst kühlen, schattigen Platz stehen, zum Beispiel unter einen Baum.

Den Deckel der Biotonne sollte man immer geschlossen halten und nur zum Befüllen öffnen, damit keine Fliegen und andere Insekten angezogen werden. Fliegen und Maden werden außerdem ferngehalten, wenn der Tonnenrand ab und zu mit Essig besprüht oder abgewischt wird. Nach der Leerung sollte die Biotonne hin und wieder mit Wasser gereinigt werden, anschließend gut durchtrocknen lassen.

Sollten sich dennoch Maden in der Biotonne zeigen, helfen Insektengifte nicht weiter. Sie gefährden nur die Gesundheit von Mitbewohnern und Müllwerkern. Auch heißes Wasser oder Kalk in den Tonnen schaffen keine große Abhilfe.

Wirkungsvoller ist es, eine Lage Zeitungspapier über die Bioabfälle und Maden auszubreiten. Das verhindert die Wanderung der Tierchen zum Deckelrand. Bei der nächsten Leerung werden die Fliegenmaden dann gleich mitentsorgt. Hilfreich bei Madenbefall ist zudem, eine Handvoll Gesteinsmehl über den Abfall zu streuen. Das entzieht den Maden Feuchtigkeit. Und wenn man der heimischen Vogelwelt etwas Gutes tun möchte: Für Vögel sind Maden ein Festmahl!