60 Jahre THW Zugehörigkeit geehrt

Ratingen, 3. Februar 2023. Traditionell empfing das Technische Hilfswerk (THW) Ratingen Gäste aus Politik, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Wirtschaft, Arbeitgebern sowie der gesamten THW-Familie zum Grünkohlessen. Gut 200 Gäste waren der Einladung gefolgt. Helmut Kellner erhielt die Ehrenurkunde für 60 Jahre Mitarbeit im THW.

Erstmals eröffnete Till Dobrinski als Ortsbeauftragter in diesem Rahmen den Abend. In seinen Worten blickte er auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Weiter wagte er einen Blick auf die Aufgaben, die 2023 anstehen. In dem Rahmen stellte er den Jahresbericht des Ortsverbandes für 2022 vor, der in gedruckter Version an die Gäste verteilt wurde sowie auf der Homepage zum Download bereitsteht.

Der Jubilar Helmut Kellner (li.) bedankt sich für Ehrung bei THW-Präsident Gerd Friedsam (re.).

Ein besonderes Highlight des Abends war die Übergabe der Ehrenurkunde für 60 Jahre THW-Mitarbeit an Helmut Kellner. Er erhielt die Urkunde aus den Händen von THW-Präsident Gerd Friedsam. Eingetreten ist Helmut Kellner nach der Sturmflut in Hamburg 1962, nachdem er einen Aufruf zur Mithilfe im Radio gehört hat. Über die vielen Jahre hat Helmut Kellner sich ehren- und hauptamtlich auf vielen Wegen um das THW verdient gemacht.

Er war Helfer, Unterführer, Zugführer und Bezirksbeauftragter in Hamburg-Mitte. Temporär war er während seiner Ausbildung auch im Ortsverband Stuttgart tätig. 1965 kehrte er nach Hamburg zurück und trug maßgeblich dazu bei, dass die an den Hauptverwaltungsbeamten abgegebenen Bergungszüge wieder zurück zum THW geführt werden konnten. All dieses immer gemeinsam mit den anderen Organisationen im Katastrophenschutz.

1974 wurde aus dem „Ehrenamtler“ Helmut Kellner ein „Hauptamtler“. Erst war er in Hamburg tätig und wechselte später nach Nordrhein-Westfalen, wo er vor seinem Ruhestand stellvertretender Landesbeauftragter war. Seit seinem Wechsel nach NRW ist er ehrenamtlich im Ortsverband Ratingen tätig.

Helmut Kellner ist Gründer einer der ersten THW-Jugendgruppen in Deutschland, die er schon 1965 ins Leben rief. Ebenso ist er einer der Väter der THW-Helfervereinigung, der heutigen THW-Bundesvereinigung. Unermüdlich warb er, auch über die Landesgrenzen hinaus, für diese Idee und war federführend an der Gründung im Jahr 1980 beteiligt.

Darüber hinaus war er für das THW publizistisch tätig. Er engagierte sich für die THW-Zeitung NRW und die „THW Fahrzeug-News“. Weiterhin organisierte er viele Jahre die Beteiligung an der Intermodellbau-Messe in Dortmund. Von 2007 bis Ende 2020 engagiert sich Herr Kellner verstärkt für die Geschichte des THW. Als „Beauftragter für die Historische Sammlung für NRW“ sammelt er Schriften, Geräte und Fahrzeuge aus den frühen Tagen des THW.

Helmut Kellner ist seit sechzig Jahren ein THWler aus tiefster Überzeugung und mit großer Hingabe – weit über sein berufliches Engagement hinaus. Im THW fand er Menschen, mit denen er seine „Faszination Helfen“ teilen konnte. Sein umfangreiches Fachwissen in Verbindung mit seinen Führungsqualitäten und seiner Menschlichkeit machten ihn zu einem gefragten, kompetenten und geduldigen Kameraden und Ratgeber für alle Helferinnen und Helfer seines Ortsverbandes und darüber hinaus.

Für seine Verdienste erhielt Helmut Kellner das THW-Ehrenzeichen in Gold und er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Band.

Viele Wegbegleiter freuen sich mit Helmut Kellner über sein Jubiläum.

Es folgten Grußworte vom Landrat des Kreises Mettmann, Thomas Hendele, der Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt (SPD) sowie dem Landtagsabgeordneten Jan Heinisch (CDU). In ihren Worten dankten die Gäste den ehrenamtlichen Einsatzkräften für das geleistete Engagement. Besonders hoben die Redner die Bemühungen des Ortsverbandes im Rahmen der Corona-Pandemie, der Hilfe nach den Starkregenereignissen 2021, sowie der Unterstützung im Rahmen der Flüchtlingsbewegungen aus der Ukraine hervor.

Die Beteiligung am Rosenmontagszug und beim Kinderkarnevalszug in Ratingen im Rahmen des Sicherheitskonzeptes sind feste Termine im Kalender des THW Ratingen. Daher konnte der Ortsbeauftragte das Prinzenpaar nebst Gefolge begrüßen. Prinz Christian I. und Prinzessin Tina I. sowie der Karnevalsausschuss sprachen dem Ortsverband im gesamten und in Form von Karnevalsorden einzelnen Gästen im speziellen, Ihren Dank aus. Mit im Gepäck hatten Sie Orden für den THW-Präsidenten Gerd Friedsam, den Fachhelfer Sören Schilling sowie den ehemaligen Ortsbeauftragten Gerhard Gärtner.

Eine Überraschung hatte noch die Eigentümerin der Unterkunft im Gepäck: Ein Modell des derzeitigen Planungsstandes für einen möglichen Umbau beziehungsweise die Erweiterung der Unterkunft. Die Planungen und Gespräche dazu laufen seit längerem im Hintergrund, haben aber noch keinen Abschluss gefunden. Sobald diese beendet wurden, wird das Projekt detaillierter vorgestellt.

Nun folgte der Höhepunkt des Abends: Der Grünkohl mit Mettwurst. Während und nach dem Essen tauschten sich die Gäste in vielen kleinen und großen Runden aus. Oft ging es dabei um gemeinsame Erlebnisse aus der Vergangenheit. Es wurden aber auch Pläne für zukünftige Aktionen geschmiedet.

THW: Partner der Gesellschaft

Das Technische Hilfswerk ist die Einsatz- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes. Zu ihren Aufgaben zählt die Leistung technischer Hilfe im Inland sowie die humanitäre Hilfe im Ausland. Rund 83.000 Menschen, darunter Techniker, Ingenieure und Spezialisten aller Art, engagieren sich ehrenamtlich in 668 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren, der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch mehr als 2.700 hauptamtlich Beschäftigte in der THW-Leitung in Bonn, den acht Dienststellen der Landesbeauftragten, den 66 Regionalstellen sowie den THW-Ausbildungszentren.

Der Ortsverband Ratingen

stellt für diese Aufgaben einen Technischen Zug mit einem Zugtrupp, einer Bergungsgruppe und den Fachgruppen Notinstandsetzung und Notversorgung, Schwere Bergung, Ortung, Sprengen und Wasserschaden/Pumpen. Im Jahr 1971 in Kettwig gegründet, und 1976 im Zuge der kommunalen Neustrukturierung dem Kreis Mettmann zugeordnet, wurde der Ortsverband nach Ratingen verlegt. Heute sind in Ratingen gut 200 Helfer ehrenamtlich engagiert. Mit einer Jugendgruppe engagiert sich das Ratinger THW auch in der Jugendarbeit. Bei Interesse an einer Mitarbeit im THW, stehen unter www.thw-ratingen.de, www.facebook.com/thw.ratingen oder www.instagram.com/thw.ratingen weitere Informationen zur Verfügung.

Fotos: THW / Joachim Buschhaus und Christian Kühn