Weitere Hochwasser Schutzmaßnahmen in Ratingen

Endlich hat sich der auch für Tiefenbroich zuständige CDU Ortsverband-Ratingen-Mitte nach den Beschränkungen durch die Pandemie wieder zu einer Vorstandssitzung in persönlicher Präsenz treffen können, und zwar diese Woche im Mehrgenerationentreff an der Sohlstättenstraße. Hier kann der Vorstand unter den gültigen Corona-Bedingungen beraten. Neben den organisatorischen Themen stand das Thema Hochwasser ganz oben auf der Agenda.

Der Vorsitzende Wolfgang Diedrich und seine Stellvertreterin Ina Bisani, als Ratsvertreter für Tiefenbroich, hatten sich zuvor über die Hochwasserschäden entlang der Anger informiert. „Man kann es sich kaum vorstellen, welche Ausmaße und welche Kraft die Anger entwickelt hat, wenn sie jetzt so ruhig und beschaulich hier entlang fließt, “ stellt Wolfgang Diedrich fest. „Allerdings wenn man die Schäden in den Wohnungen sieht, die jetzt wie im Rohbau aussehen, und die Müllberge an den Straßen liegen sieht, ist schnell klar, dass die Menschen jetzt schnelle unbürokratische, finanzielle Hilfe brauchen“ , ergänzt Ina Bisani. In den Gesprächen mit den betroffenen Bürgern wurden immer wieder die folgenden Punkte genannt. Die Feuerwehr und die anderen Hilfskräfte haben einen super Job gemacht. Die städtische Müllabfuhr hat schnellstens den Sperrmüll abgeholt. Die Solidarität unter den Menschen ist riesig. Aber die Informationen, wer kann mir neben dem akuten Katastrophen-Einsatz weiterhelfen, wo bekommt man ein Stromaggregat her, wo bekomme ich finanzielle Unterstützung her, die fehlen bislang. „Hier brauchen wir schnelles und zügiges Handeln der Verwaltung. Das Land NRW stellt jetzt rund 200 Millionen Euro zur Verfügung. Wie und unter welchen Bedingungen bekommen die Bürger jetzt Hilfe, das muss jetzt auf dem kurzen Dienstweg organisiert werden,“ erklären Bisani und Diedrich.

Die CDU-Fraktion im Ratinger Stadtrat hat bereits einen Antrag gestellt, dass das Hochwasserschutzkonzept den aktuellen Anforderungen angepasst werden muss. Gleichzeitig haben sich die Hochwasserschutzmaßnahmen aus den letzten Jahren bewährt. Das Regenrückhaltebecken an der Poststraße hat gut funktioniert, auch wenn es knapp war. Die Maßnahmen in Tiefenbroich Am Gratenpoet und an der Jägerhofstraße haben sich ebenfalls bewährt, ansonsten wäre Tiefenbroich komplett abgesoffen. Aber geplante, aber noch fehlende Regenrückhaltebecken z.B. zwischen Schützenplatz und Sportzentrum in der Nachbarschaft der Autobahn 52 sowie die vorgesehenen, aber noch ausstehenden Kanalvergrößerungen im Nahbereich der Anger müssen schnellstmöglich realisiert werden. Die jetzt entstandenen erheblichen Hochwasserschäden bei den betroffenen Anwohnern haben die Dringlichkeit dieser Planungen ganz konkret vor Augen geführt.

Der Vorstand des CDU-Ortsverbandes Ratingen-Mitte hat sehr intensiv darüber diskutiert, was aus dieser Hochwasserkatastrophe zu lernen ist, auch wenn Ratingen vergleichsweise glimpflich davongekommen ist. Die weiteren Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser und auch zum Klimaschutz vor Ort müssen zügig umgesetzt werden. Das Hochwasserkonzept muss aktualisiert werden. Die Bevölkerung muss darüber aufgeklärt werden, wie sie bestmöglich und schnell gewarnt wird und sich zu ihrem Schutz im Falle einer Katastrophe möglichst effektiv zu verhalten hat, wie sie sich selbst schützen kann und wer die notwendigen Ansprechpartner sind. Selbst die ältere Generation hat kaum Erfahrung im Umgang mit Katastrophen. Wer weiß heute noch, dass man bei drohender Überflutung nicht in den Keller gehen darf, denn durch den plötzlich eintretenden Wasserdruck lassen sich z.B. nicht mehr die Türen öffnen. Der aktuelle Blick auf die Wettervorhersage macht deutlich, dass jetzt Handeln gefordert ist, denn das nächste Unwetter kündigt sich bereits an.