Beyer zu Besuch beim SkF: Prävention zunehmend wichtiger

Das Risiko der Wohnungslosigkeit ist auch in Ratingen ein Thema, weiß der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Ratingen aus der täglichen Arbeit zu berichten.

Wohnungslosigkeit ist eine unterschätze Notlage, so die nüchterne Bilanz des CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Beyer. Er tauschte sich zum wiederholten Mal mit dem Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF) über das Projekt „Wieder(sicher)Wohnen“ aus, das Beyer seit Beginn mitverfolgt. Das Projekt leistet wichtige Präventionsarbeit in Ratingen für Menschen, die vom Risiko bedroht sind, ihre Wohnung zu verlieren oder bei denen Energieproblematiken vorliegen.

Peter Beyer im Gespräch mit dem SkF Ratingen über das Projekt „Wieder(sicher)wohnen“ in den neuen Räumlichkeiten des FORUM.Lotsenpunkt an der Düsseldorfer Straße. Gesprächspartnerinnen: Dorit Schäfer (Vorstand), Melanie Reinschmidt (Geschäftsführerin), Laura Korte (Fachdienstleiterin Wohnungslosenhilfe) und Manuela Neidinger (Wohnungslosenhilfe), Katja von Rüsten (Bereichsleiterin Besondere Lebenslagen) und Katharina Müller (FORUM.Lotsenpunkt)

In lebensnahen Beispielen schilderte sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Vorstandsmitglied Dorit Schäfer die Lage. Schon vor Beginn der Energiepreiskrise im vergangenen Jahr haben rund 2,6 Millionen Menschen in Deutschland ihre Wohnungen aus Geldmangel nach eigenen Angaben nicht ausreichend beheizen können. Darüber hinaus wurden Lebensmittel teurer. „Damit nahmen die Sorgen vieler Menschen zu – auch in Ratingen“, schilderte Reinschmidt dem Abgeordneten, der das Thema sehr ernst nimmt. Es ginge am Ende auch um den sozialen Frieden der Gesellschaft.

Der Obdachlosenbericht der Bundesregierung, der im vergangenen Jahr erstmals erschien, nennt für 2022 in ganz Deutschland die Zahl 263.000 Menschen (zzgl. Dunkelziffer), die wohnungslos sind. In Ratingen nahmen in 2022 über 850 Menschen die Unterstützung des Fachdienstes Wohnungslosenhilfe in Anspruch. Die Ratsuchenden leben in den städtischen Notunterkünften oder kommen notdürftig bei Familie oder Freunden unter, nur sehr wenige leben sichtbar in Ratingen auf der Straße. Auch wer von Wohnungslosigkeit bedroht ist, sucht Unterstützung. „Betroffen sind Menschen jeder Altersklasse ungeachtet der Einkommensart, ob Einzelpersonen, Alleinerziehende, Familien mit kleinen Kindern, Senioren oder Paare“, berichtete Reinschmidt weiter. Aufgrund des knappen Wohnungsmarktes ist es zunehmend schwieriger, neuen bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Und damit sind eben nicht, wie man vermuten könnte, nur die besonders marginalisierten Bevölkerungsgruppen von Wohnungslosigkeit betroffen. Die Aufzählung derer, die Rat und Hilfe suchten, habe sich in den Jahren verändert. „Umso wichtiger sei die präventive Arbeit geworden“, ergänzt Fachdienstleiterin der Wohnungslosenhilfe Laura Korte. Es mangele eklatant an bezahlbarem Wohnraum. Projekte wie „Wieder(sicher)Wohnen“ nehmen einen zunehmend wichtigen Bestandteil der Arbeit ein.

Das vom Bund, der Kommune und aus Mitteln des ESF geförderte Projekt richtet sich sowohl präventiv aber auch im konkreten Fall an von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen, aber auch an Haushalte, bei denen die Energieversorgung gefährdet ist oder an die, die bereits ihr „Dach über dem Kopf verloren haben. In mehr als der Hälfte der dem SkF bekannten Räumungsverfahren im Jahr 2022 konnte in Ratingen im Rahmen der Wohnraumsicherung eine Räumung ganz verhindert oder anderer Wohnraum gefunden werden. „Ein toller Erfolg“, freut sich Korte. Dennoch bereitet ihr der mangelnde Wohnraum Sorgen: „Wer als Vermieterin oder Vermieter unterstützen möchte, kann sich gerne an das Team der Wohnungslosenhilfe im SkF wenden.“