CDU-Fraktion: Lärmschutzfenster gegen Straßenlärm

Für die besonders vom Lärm betroffenen Straßen in Ratingen Mitte wurde jetzt die Lärmaktionsplanung konkretisiert: Die Verwaltung soll prioritär vor anderen, weniger wirksamen Maßnahmen ein Förderprogramm für den Einbau von Schallschutz­fenstern vorbereiten und die Finanzmittel im nächsten Haushaltsplan einplanen, so haben es die Mitglieder des Bezirksausschusses Ratingen-Mitte einmütig auf einen gut begründeten CDU-Antrag hin beschlossen. Das Schallschutzfensterprogramm soll damit auf den Straßen gelten, an denen die Lärmgrenzwerte überschritten werden.

Die vom Gutachter vorgeschlagenen Maßnahmen wie teilweise Tempo 30 bzw. eine spätere Ausstattung der Straßen mit Flüsterasphalt nutzen den Betroffenen nicht wirklich, so die CDU. „Insbesondere war für die Ringstraßen am Wilhelm- und Freiligrathring trotz der hohen Betroffenheit der Bürger dort keine anderen Maßnahme vorgesehen“, sagte CDU-Sprecher Gerold Fahr.

„Auf den bereits sanierten Straßen wurde bereits ein Asphalt genutzt, der den Lärm um bis zu 2 Dezibel reduziert“, erklärt CDU-Ratsmitglied Klaus Weber. „Der Lärmentlastungseffekt aus Temporeduzierungen auf frisch sanierten Straßen ist außerdem gering und sinkt mit dem Anteil von Elektroautos weiter. Problematischer sind sowieso eher LKW, Bussen und lauten Motorräder.“

Während Tempo 30 etwa 2 Dezibel Vorteil bringt, wären es bei Flüsterasphalt rund 5 Dezibel. Allerdings sind sämtliche betroffenen Straßen gerade saniert worden. Der Einbau von Flüsterasphalt ist damit in nächster Zeit praktisch ausgeschlossen, zumal damit Straßenbaubeiträge der Anlieger verbunden sein können. „Das mit Abstand höchste Schallschutzniveau für die Ratinger Bürger, nämlich ja nach Schallschutzklasse 30 – 40 Dezibel, sind Schallschutzfenster“, erklärt Gerold Fahr. „Deshalb sehen wir ein Förderprogramm für den Einbau von Schallschutzfenstern als einzige wirksame Lösung an und möchten das bevorzugt umsetzen.“

Im Entwurf zum Lärmaktionsplan wird auch deutlich, dass eine reine Tempo-30-Einführung auf vielen Hauptstraßen weder einen nennenswerten Effekt für die Ratinger Bürger bringt, noch im Einklang mit den Verkehrsregelwerken steht.

Aus Gründen der Verkehrssicherheit soll die Höchstgeschwindigkeit auf den zur Stadtmitte gelegenen Haupterschließungsstraßen auf Tempo 30 reduziert werden. Denn hier ist viel mehr Fußgänger- und Radverkehr. Während der Gutachter-Vorschlag, auf dem Hauser Ring Tempo 30 einzuführen auf Antrag der BU-Fraktion kassiert wurde, soll der Vorschlag des Gutachters, auf der Industriestraße Tempo 30 einzuführen, umgesetzt werden. Auch hier steht aber weniger der Schallschutz, sondern mehr die Verkehrssicherheit auf der engen Straße im Vordergrund.