CDU startet gesellschaftlichen Diskurs zur Einsamkeit

Die CDU-Fraktion Ratingen stellt im Sozialausschuss einen Antrag für eine „Strategie gegen Einsamkeit“. Mit ihrem Antrag nimmt die CDU die Befindlichkeit der Menschen in unserer Stadt in den Blick. Die Gesellschaft wird immer individueller, es gibt viel mehr Single-Haushalte, die Familienplanung steht der Karriereplanung im Weg und Familien und Nachbarschaften werden weniger gepflegt. Die fehlenden sozialen Kontakte machen die Menschen einsam. Es sind jüngere und ältere Menschen in unserer Gesellschaft aus allen Milieus betroffen. Die Ursachen sind vielschichtig.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass fast jede und jeder 10. Deutsche in der zweiten Lebenshälfte einsam ist, bei den über 90-jährigen sogar deutlich über 22%. Aber auch bei jungen Erwachsenen stieg die Einsamkeit in den vergangenen Jahren an – und das nicht erst durch Corona. „Es ist gut, dass das Thema Einsamkeit jetzt nicht mehr tabuisiert wird und wir einen offenen Diskurs darüber führen können. Unser Ziel ist es, Lösungen zu entwickeln, um den Bürgerinnen und Bürgern niederschwellige Angebote zu machen, damit sie ihre Einsamkeit überwinden können, “ erklärt Ina Bisani, CDU-Sprecherin im Sozialausschuss. Damit die Thematik auch im politischen Diskurs an Fahrt gewinnt, machen die Christdemokraten nun mit einem Initiativantrag den Aufschlag und schlagen eine erste Strategie vor.

Für eine tragfähige Lösung ist eine Umsetzungsstrategie notwendig, die in drei Planschritten möglich ist. Erstes müssen diejenigen Gruppen identifiziert werden, die von Einsamkeit betroffen sind. Denn nur dann können passgenaue Lösungen entwickelt werden. Zweitens sollen die gesellschaftlichen und sozialen Akteure, die in der Stadt aktiv sind, identifiziert werden. Um sie dann, als dritten Schritt, für die Thematik zu sensibilisieren. Als Ergebnis einer „Strategie gegen Einsamkeit“ stehen Angebote, die es den betroffenen Zielgruppen ermöglichen, sich in eine soziale Gemeinschaft ihrer Wahl zu integrieren. Alleine das Engagement in einem Verein ist der beste Weg gegen Einsamkeit.

Ratingen verfügt über ein äußerst vielfältiges Angebot an Vereinen. Dieser gesamte Prozess soll von einem sozialwissenschaftlichen Institut begleitet werden. Am Ende sollte es eine Angebotsstruktur geben, die die Bürgerinnen und Bürgern selbstverständlich nutzen können. „Eine Ratinger Strategie gegen Einsamkeit stärkt den Zusammenhalt der Ratinger Stadtgesellschaft. Gleichzeitig ist es eine echte Prävention, damit die Menschen physisch und psychisch gesund bleiben. Denn Einsamkeit macht auf lange Sicht krank.“, so Bisani