Digitalpakt bringt die Ratinger Schulen nach vorn

Ratingen. Zum Unterrichtsbeginn am 7. August 2023 werden 868 Ratinger Kinder eingeschult, der ganz überwiegende Teil an Grundschulen in Trägerschaft der Stadt Ratingen. Insgesamt 815 Ratinger Schülerinnen und Schüler wechseln von der 4. in die 5. Klasse. Davon werden, Stand 1. August, 660 Kinder an Schulen in Trägerschaft der Stadt Ratingen wechseln. Hinzu kommen 76, welche die Erzbischöfliche Liebfrauenschule besuchen. Die übrigen wechseln auf Schulen außerhalb Ratingens. So manches wird dann neu sein in den Ratinger Schulen. „In einigen Einrichtungen bricht schon am Montag gewissermaßen ein neues Zeitalter an“, sagt der für die Schulen zuständige Erste Beigeordnete Patrick Anders. Digitale „Active Boards“ lösen die alten Kreidetafeln ab, in den nächsten Monaten Zug um Zug an allen Ratinger Schulen.

Die Sommerferien sind wie üblich für Unterhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen genutzt worden. Diesmal waren es überwiegend kleinere Arbeiten an mehreren Schulen, abgesehen natürlich von den Großbaustellen rund um das Innenstadt-Gymnasium, die seit geraumer Zeit laufen: die Sanierung des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums selbst und die Sanierung des Stadttheaters (gleichzeitig Aula des Gymnasiums) und der Sporthalle am Europaring.

Benedikt Steinhäuser (links) und Birgit van Hall (rechts), Lehrkräfte an der Martin-Luther-King-Gesamtschule, haben sich mit den neuen Active Boards bereits gut vertraut gemacht und schildern dem Ersten Beigeordneten Patrick Anders und der Schulamtsleiterin Sandra Hölzer-Schramm begeistert die Möglichkeiten der neuen Technik.

Neben diesen großen Bauprojekten ist in den Sommerferien aber ein anderes, für die technische Ausstattung der Schulen enorm wichtiges Projekt gestartet: die finale Umsetzung der Digitalpakt-Maßnahmen in einer Größenordnung von 1,6 Millionen Euro. Im Ergebnis werden in allen Schulen in städtischer Trägerschaft nach und nach digitale Tafeln, sogenannte Active Boards, installiert. Diese ersetzen die alten Kreidetafeln.

Hochbetrieb herrschte in den Sommerferien etwa in der Martin-Luther-King-Gesamtschule. 62 Active Boards wurden dorthin geliefert und bereits in den Klassenräumen montiert. Auch die ersten Schulungen für die Lehrkräfte haben bereits stattgefunden. „So weit wir das überblicken, sind die Lehrerinnen und Lehrer begeistert von den Möglichkeiten der Active Boards“, sagt die Leiterin des Ratinger Schulverwaltungsamtes, Sandra Hölzer-Schramm. Diese smarten Geräte vereinen in sich die Vorteile eines Computers, eines Großfernsehers und der guten alten analogen Tafel. Digitale Inhalte können problemlos handschriftlich ergänzt werden.

Insgesamt 255 dieser Active Boards mit zusammenklappbaren White-Board-Seitenflügeln können mit Mitteln aus dem Digitalpakt im ersten Schritt angeschafft werden. „Damit schöpfen wir den Digitalpakt voll aus“, sagt Sandra Hölzer-Schramm. „Es reicht noch nicht für eine Vollausstattung aller Schulen, aber wir werden in der weiteren Medienplanung nachsteuern.“ Im Laufe der nächsten Wochen und Monate werden alle Schulen in Trägerschaft der Stadt Ratingen mit Active-Board-Kontingenten ausgestattet. Dazu können aus dem Digitalpakt 21 Non-Touch-Displays, acht Dokumentenkameras und 254 Tablet-Ständer angeschafft werden.

Neben der technischen Ausstattung wird sich an den Ratinger Schulgebäuden in den nächsten Jahren auch baulich einiges tun. Die Umsetzung des in diesem Jahr durch den Rat der Stadt beschlossenen Schulentwicklungsplans für die Grundschulen wird eine Reihe von kleineren und größeren Projekten mit sich bringen. Genannt seien als größte Vorhaben der Neubau der Heinrich-Schmitz-Schule neben der soeben fertiggestellten neuen Kita an der Brandsheide in Lintorf, sowie die Erweiterung der Wilhelm-Busch-Schule und der Suitbertusschule. Darüber hinaus müssen die Grundschulen baulich in die Lage versetzt werden, den kommenden Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung zu erfüllen.

Die Schulentwicklungsplanung für die weiterführenden Schulen ist noch nicht abgeschlossen, aber auch hier zeigen sich bereits heute Handlungsfelder, die ebenfalls kleine und größere Maßnahmen in den nächsten Jahren einfordern werden.