Lehrkräftemangel an den Schulen im Kreis Mettmann steigt an

Kreis Mettmann. Der Lehrkräftemangel an nordrhein-westfälischen Schulen stellt weiterhin die größte Herausforderung im Bildungssystem dar. Wie neue Zahlen zeigen, hat sich die Lage im Kreis Mettmann zuletzt verschlechtert. So sank die Personalausstattungsquote von 98,9 Prozent im Oktober 2022 auf 97,9 Prozent im Juni 2023. Diese Quote gibt an inwieweit der von der Schulaufsicht anerkannte Lehrstellenbedarf erfüllt werden kann. Wird die Quote unterschritten kommt es vermehrt zu Unterrichtsausfall und einer Verschlechterung der Unterrichtssituation.

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Auf das Abrutschen der Ausstattungsquote im Kreis Mettmann weist die SPD-Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt hin, die sich die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zum Thema genauer angeschaut hat. „Bereits im letzten Jahr haben wir als SPD-Fraktion die Zahlen zur Personalausstattung an den Schulen von der Landesregierung angefordert. Schon damals zeigte sich, dass die Versorgung nicht optimal ist. Im Kreis Mettmann hat sich die Situation nun sogar noch einmal verschlimmert. Das zeigt, dass die Landesregierung dem Lehrkräftemangel hilflos gegenüber steht. Nachdem das Schulministerium zuletzt vor allem mit Pleiten, Pech und Pannen rund um die Abitur-Prüfungen auf sich aufmerksam gemacht hat, sieht man nun, dass auch bei der Verbesserung des Schulalltags Ratlosigkeit herrscht“, so die Abgeordnete.

Besonders eklatant sei das Problem an Grundschulen, wo die Personalausstattungsquote von 100,5 Prozent auf 97 Prozent abfiel. „Das deckt sich mit den erschreckenden Ergebnissen der IGLU-Studie, die gezeigt hat, dass jedes vierte Kind in Deutschland in der vierten Klasse nicht richtig lesen kann. Doch statt auf unsere Vorschläge für ein Sofortprogramm einzugehen, konnte sich die Landesregierung nur zu einer einzigen Maßnahme durchringen: 3 mal 20 Minuten Lesezeit pro Woche. Das ist zwar nicht falsch, aber viel zu wenig. Wir fordern die Regierung daher noch einmal auf endlich zu handeln und auf unsere Vorschläge einzugehen“, so Müller-Witt abschließend.