Erfolgreiche Vermittlung von Geflüchteten in Arbeit und Integrationskurse

Ratingen. Die Flüchtlings-Unterkunft Am Sondert 5a liegt im Wald am Stadtrand von Ratingen. Die Verkehrsanbindung in die Innenstadt ist schlecht. Für die dortigen Bewohner gibt es keinen DSL-Internetzugang und auch kein WiFi, selbst die Telefonverbindung ist dort nicht stabil.

Dies stellt eine besondere Herausforderung für die Integration der Geflüchteten dar. Nur mit besonderem Einsatz und intensiver Begleitung durch die sozialpädagogischen Fachkräfte der Flüchtlingshilfe des Caritasverbandes gelingt eine Vermittlung in Integrationskurse und in Arbeit.

In der Unterkunft Am Sondert werden bevorzugt alleinstehende junge Männer untergebracht. Im Zeitraum Weihnachten und Neujahr 2022/23 wurden dort 14 Männer zugewiesen, hauptsächlich aus Syrien. Die aus Syrien stammenden Personen haben eine Bleibeperspektive für Deutschland, die wenigen anderen nicht zwingend.

Von Anfang an sorgte die Caritas-Flüchtlingshilfe, neben der Klärung von sozialrechtlichen Fragen, mit Informationsveranstaltungen zu Themen wie Leben in Deutschland, Sprache und Integration, Arbeitsmarkt und dortigen Mechanismen für Aufklärung.

Unterstützung bekommen die Bewohner auch bei der Suche nach Integrationskursen. Hierbei erwies es sich als hilfreich, dass nahezu alle Bewohner arabisch sprachen. Auch der Berater der Caritas-Flüchtlingshilfe spricht u.a. arabisch. Dies vereinfachte nicht nur die Kommunikation miteinander, sondern auch die Arbeitsplatzsuche als ein zentrales Thema. Alle syrischen Flüchtlinge dürfen einen Arbeitsplatz annehmen.

Nach zehn Monaten intensiver Arbeit mit den Bewohnern, haben aktuell elf Bewohner Arbeitsstellen gefunden, sind versicherungspflichtig beschäftigt, teilweise in Teilzeit, so ist parallel der Besuch eines Integrationskurses möglich.

Ein Bewohner, Student aus Libyen hat in der Ukraine Medizin studiert. Er versuchte, sein Studium online weiterzuführen, was angesichts der nicht vorhandenen Internetverbindung nahezu unmöglich war. Er würde sein Studium gerne in Deutschland beenden. Hierzu benötigt er einen besonderen Deutschkurs, der schwierig zu finden war. Dennoch ist es ihm gelungen und er hat daneben noch eine Wohnung für sich und einen anderen Geflüchteten gefunden, sowie einen Teilzeitjob.

Fazit: Bei engmaschiger Unterstützung und Begleitung ist es möglich, trotz widriger Bedingungen, Menschen zeitnah in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren.