GRÜNE im Kreistag für Kurswechsel in der Verkehrspolitik

“Die A3-Ausbaupläne wirken völlig aus der Zeit gefallen. Allen Beteuerungen zum Trotz blendet der Bund die Pariser Klimaziele aus und schreibt die Verschwendung von Ressourcen durch den motorisierten Verkehr fort. Dabei benötigt die hiesige Region effizientere, Umwelt und Klima schonende Verkehrslösungen“, analysiert GRÜNEN Kreistagsabgeordneter Norbert Stapper den aktuellen Informationsstand zum Ausbau auf acht Fahrspuren zuzüglich zwei Standstreifen.

Foto: Jürgen Hillebrand

Die GRÜNE Kreistagsfraktion zieht jetzt die Reißleine und hat zur kommenden Sitzung von Kreisausschuss und Kreistag am 24. Juni einen Antrag zur eindeutigen Positionierung des Kreistages eingebracht.

“Es ist höchste Zeit, das aktuellen Ausbauziel des Bundes und die Umsetzungsplanung von Straßen.NRW zu stoppen. Schon jetzt wohnen wir im am dichtesten besiedelte Landkreis Deutschlands. Je breiter die Autobahn ausgebaut wird, desto mehr Verkehr wird fließen und zu neuen Ausbauforderungen mit weiter zunehmendem Verkehr führen. Diese Entwicklung kann nur auf Kosten unserer Lebensqualität und Gesundheit, der Natur und des Klimas gehen. Alleine zwischen Leverkusen und Hilden liegen drei Naturschutzgebiete und vier FFH-Gebiete im unmittelbaren A3-Umfeld. Weitere dürften im Nordkreis betroffen sein,” argumentiert Bernhard Ibold, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Kreistag.

Daher fordern die GRÜNEN einen Kurswechsel in der Verkehrspolitik Sie schlagen vor, die für den A3-Ausbau vorgesehenen Mittel in die Stärkung und Attraktivität des öffentlichen Schienenpersonennahverkehrs, der Güterzugstrecken sowie des Radverkehrs zu investieren. Zudem halten sie an einer Fortführung der zwischen Hilden und Mettmann bereits bewährten Praxis fest, bei erhöhtem Verkehrsaufkommen die zeitweise Nutzung des Standstreifens als vierte Fahrspur freizugeben. Auch fordern sie innovative Lösungen zur Legung von Pausenzeiten der LKW-Fahrer statt einem rein quantitativen Ausbau der Raststätte Ohligser Heide in die vorhandenen Freiflächen. Schließlich sprechen sie sich für eine viel engere Abstimmung der im Nord- und Südkreis unterschiedlich beteiligten Regionaldirektionen von Straßen.NRW an den weiteren Planungen aus.

“Wir fordern Straßen.NRW auf, die Kriterien ‘Minderung von Schadstoff- und Lärmemissionen’ sowie ‘Schutz von Naturinteressen und Freiflächen’ bei allen weiteren Planungen zur A3-Gestaltung, der Raststätte Ohligser Heide und des Hildener Autobahnkreuzes offensiv einzubeziehen,” unterstreichen Stapper und Ibold die Erwartungen der GRÜNEN Kreistagsfraktion.