Kraftakt zur Digitalisierung in den Ferien: Alle Ratinger Schulen haben Gigabit-Internet, Tausende Endgeräte bestellt

Ratingen. Die Schuldigitalisierung in Ratingen ist in den Sommerferien mehrere große Schritte vorangekommen und hat insbesondere bei der Anschlussqualität einen im landesweiten Vergleich sehr hohen Standard erreicht. Alle Ratinger Schulen sind ans Gigabit-Internet angeschlossen. NRW-weit ist das laut einer aktuellen WDR-Umfrage nur in jeder dritten Schule der Fall. Die Inhouse-Verkabelung und Einrichtung von WLAN-Access-Points wurden erheblich beschleunigt, so dass alle Ratinger Schulen die technischen Voraussetzungen fürs ultraschnelle kabellose Surfen bereits jetzt zur Verfügung haben.

Selbst für das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium, in dem die endgültige Verkabelung natürlich im Zuge der laufenden Großsanierung durchgeführt wird, hat Bürgermeister Klaus Pesch eine schnelle Zwischenlösung veranlasst. Dort werden die Access-Points in diesen Tagen installiert.

Gleichzeitig wurden zu Beginn der Sommerferien Endgeräte und Präsentationstechnik für die Ratinger Schulen im Gesamtwert von 1,6 Millionen Euro bestellt, womit die aktuellen Medienpläne der Schulen erfüllt werden. Weitere Großbestellungen sind in Vorbereitung.

„Um all das in der kurzen Zeit der Ferien zu erreichen, war ein enormer Kraftakt in vielen Bereichen der Stadtverwaltung nötig“, sagt Bürgermeister Klaus Pesch. „Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die in der besonderen Krisenlage, in der wir uns befinden, mit großem Einsatz mitgezogen haben.“ Die Breitband-Ausstattung der Ratinger Schulen befand sich bereits vor Corona auf einem durchaus hohen Niveau und sollte sukzessive vervollständigt werden. Im Angesicht der Corona-Pandemie, während der das Lernen auf Distanz eine ungeahnte Dringlichkeit erhielt, hat Bürgermeister Pesch den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen jedoch noch einmal massiv forciert.

Glasfaseranschlüsse hergestellt, WLAN aktiviert

Alle Aktivitäten zur weiteren Verkabelung und zur Einrichtung von WLAN-Infrastruktur an Schulen wurden vorgezogen – mit dem Ergebnis, dass erstens zu Beginn des Schuljahres alle Schulen am Glasfasernetz der KomMITT angeschlossen sind (einzige Ausnahme ist die Christian-Morgenstern-Schule, da in Homberg die Glasfaserleitungen erst 2022 verlegt werden, dort wurde als Zwischenlösung ein alternativer Breitband-Anschluss installiert).

Zweitens wurden Inhouse-Verkabelungen vorgenommen, und an allen Schulen, an denen das noch erforderlich war, wurden WLAN-Access-Points verbaut sowie das WLAN aktiviert. „Gegenüber den ursprünglichen Plänen haben wir so mehrere Monate gewonnen“, sagt Bürgermeister Pesch.

Zwischenlösung für Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Ein Sonderfall ist das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium. Dieses wird zurzeit umfassend saniert, und es erhält zusätzlich einen Neubau. Da liegt es natürlich auf der Hand, dass im Zuge dieser Arbeiten auch die Verkabelung durchgeführt wird. Bürgermeister Pesch: „Die Schule hätte aber gerade vor dem Hintergrund der Corona-Erfordernisse in Schwierigkeiten geraten können. Daher habe ich veranlasst, dass auch am Weizsäcker-Gymnasium so schnell wie möglich wenigstens eine Zwischenlösung eingerichtet wird. Das ist zwar viel Aufwand, aber in meinen Augen eindeutig gerechtfertigt.“ Die Arbeiten laufen und sollen in wenigen Wochen abgeschlossen sein.

iPads und Smart-TVs für 1,6 Millionen Euro bestellt

Auch in anderer Beziehung war schnelles Handeln gefragt. Zum Ende des Schuljahres 2019/2020 hat das NRW-Schulministerium sein Konzept für den Schulbetrieb nach den Sommerferien konkretisiert. Dieses sieht unter anderem die – wann immer erforderlich – situativ flexible Ergänzung des Präsenzunterrichts durch Lernen auf Distanz vor. Am 1. Juli hat Bürgermeister Pesch per Dringlichkeitsbeschluss die Beschaffung von rund 2.500 mobilen Endgeräten und Präsentationstechnik für die Ratinger Schulen im Gesamtwert von rund 1,6 Millionen Euro veranlasst. Die Wahl fiel nach Abstimmung mit den Schulen unter anderem auf 2.500 iPads und rund 250 Smart-TVs für die Präsentation in Klassenräumen (statt so genannter Whiteboards). Nach erfolgreicher Ausschreibung konnte der Auftrag zur Lieferung bereits am 4. August erteilt werden.

Diese Technik soll den Ratinger Schulen so schnell wie möglich zur Verfügung gestellt werden. Unter Berücksichtigung von Lieferfristen und dem erheblichen Aufwand für die Einrichtung der Geräte ist dies gleichwohl noch nicht sofort zum Unterrichtsbeginn möglich. Um den Prozess zu beschleunigen, sollen die Geräte schon durch das Lieferunternehmen so weit wie möglich einsatzfähig gemacht werden, so dass für die städtischen IT-Fachleute nur noch die technische Einrichtung anfällt. Die ersten 50 iPads konnten bereits zum Unterrichtsbeginn an das Kopernikus-Gymnasium geliefert werden, die weiteren werden die Ratinger Schulen sukzessive erreichen.

Weitere Ausschreibungen vor dem Start

Damit ist die technische Aufrüstung an Schulen aber noch lange nicht beendet. Weitere Ausschreibungen zur Beschaffung von Endgeräten für Lehrkräfte und Schüler an Ratinger Schulen im Gesamtwert von rund 800.000 Euro werden aktuell vorbereitet. Hier war noch schnelleres Handeln nicht möglich, denn die Förderrichtlinien für die Programme zur Ausstattung bedürftiger Schüler bzw. der Lehrkräfte sind von der Landesregierung erst am 22. bzw. 29. Juli veröffentlicht worden.

Den Ausbau einer leistungsfähigen Infrastruktur für digitale Kommunikation in Schulen und in ganz Ratingen ist Bürgermeister Pesch ein Herzensanliegen. „Das ist die Voraussetzung dafür, dass Bürger und Wirtschaft die Technologien der Zukunft anwenden können.“ Daher treibt er den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes für Ratingen seit Jahren voran. Zurzeit arbeitet die KomMITT in Hösel, Lintorf und in der Innenstadt. 2022 sollen alle Stadtteile an die ultraschnellen Datenleitungen angeschlossen sein.

Bei den Ratinger Schulen geht es nun noch deutlich schneller. „Und wir bleiben am Ball“, sagt Pesch. „In enger Absprache mit den Schulleitungen werden wir die technische Ausstattung unserer Schulen fortführen.“