Schritt in Richtung Jugendzentrum für Homberg

Ratsbeschluss zur Jugendarbeit. Aus Sicht der SPD Fraktion ist der Ratsbeschluss vom 10.10.18, eine Kostenaufstellung für die Umgestaltung und den Umbau des ehemaligen katholischen Gemeindezentrums in Homberg

in ein Jugendzentrum ein weiterer und auch überfälliger Schritt in Richtung eines eigenen Jugendzentrums für Homberg. Diese Kostenaufstellung soll den Kosten des Lutherhauses gegenübergestellt werden.

Die SPD Fraktion hatte die für das erste Quartal 2018 zugesagte Verwaltungsvorlage zur Weiterentwicklung Jugendarbeit in Homberg sehnsüchtig erwartet und ging auch aufgrund der guten Resonanz der Angebote davon aus, dass nun endlich ein Bekenntnis der Verwaltung zur Schaffung eines Jugendzentrums für Homberg kommen würde. Doch mit der Vorlage 288/2017 vom 01.03.2018 wurden diese Hoffnungen enttäuscht.

Umso besser, dass es jetzt, im zweiten Anlauf, doch einen Ratsbeschluss gibt, hier endlich weiter zu machen. Unverständlich für die SPD Fraktion ist dennoch die strikte ablehnende Haltung der CDU Fraktion, die geschlossen gegen den o.g. gemeinsamen Antrag von SPD. Grünen und FDP gestimmt hatte.

Jetzt sieht die SPD eine klare Perspektive, in Homberg ein Jugendzentrum schaffen zu wollen. Dabei kann die SPD Fraktion auch nicht der Argumentation der Verwaltung folgen, die Nachfrage wäre nicht größer, so dass das jetzt weiterentwickelte Angebot ausreichend sei. Da Homberg kein „richtiges“ Jugendzentrum hat, ist die Nutzung der bestehenden Angebote auch nicht allein Indikator für den Bedarf. Homberg hat im Vergleich zu anderen Jugendzentren ein sehr geringes Budget und dementsprechend auch nur sehr niederschwellige Angebote. Wenn diese Angebote doch so gut genutzt werden, wie würde die Nutzung erst aussehen, wenn mit anderen Jugendzentren vergleichbare Angebote geschaffen würden?

Aus Sicht der SPD kann eine ernstgemeinte Jugendhilfeplanung nicht nur die Nutzung bestehender kleinerer Angebote betrachten, sondern muss nach der Größe der im Stadtteil lebenden Zielgruppe fragen. Schaut man sich die offiziellen Zahlen (Quelle Statistisches Jahrbuch der Stadt Ratingen, 2016, Seite 24) der einzelnen Stadtteile dann mal an, so kann aus Sicht der SPD die Schlussfolgerung sein: Der Bedarf ist da und Homberg braucht ein eigenes Jugendzentrum:

In Homberg und Schwarzbach leben beispielsweise sogar etwas mehr junge Menschen im Alter von 6 bis 21 Jahre als in Tiefenbroich, von wo es zudem noch viel einfacher ist, zu den Jugendzentren in West oder Lintorf zu kommen als von Homberg zum nächsten Jugendzentrum.

Allein aus der Betrachtung dieser Zahlen sieht die SPD Fraktion den Bedarf für ein Jugendzentrum in Homberg und will diese Pläne auch weiterbetreiben. Der Anspruch der SPD an die Jugendarbeit ist, dass sie ortsnah, kompetent und dauerhaft gesichert ist. Dieses setzt eine städtische Einrichtung voraus. Das „Café du Nord“ ist eine gute Übergangslösung auf dem Weg dorthin, aber nun einmal auch nicht mehr.

Um auch für junge Familien attraktiv zu sein, muss Ratingen in seine Infrastruktur für Kinder und Jugendliche investieren. Kindertagesplätze allein reichen nicht, denn Ratingen ist gut beraten, auch in Jugendliche zu investieren, und zwar in allen Stadtteilen.

Die SPD erwartet eine zügige Umsetzung des Ratsauftrages und wird an diesem Thema dranbleiben. Denn bei dem Widerstand der Verwaltung gilt es, dicke Bretter zu bohren.